2. Bundesliga:
Spitzenduell JC Eberswalde gegen Hamburg
am 24. September 2005

Das Bundesliga-Duell der beiden Spitzenreiter sollte spannender als erwartet werden.
Das Hamburger Judoteam, in der solche Kämpfer wie die international mit vielen Meriten dekorierten Juri Stepkine, Dimitrij Kabanow und Dimitrij Ogienko, der sogar nicht mal eingesetzt wurde, kämpfen, sollte eine schwere Herausforderung werden. So ganz an einen Erfolg der Eberswalder über diese Mannschaft glaubten selbst die Insider nicht. "Im Bus auf der Hinfahrt, als ich unsere mitreisenden Fans einschwor, hatte ich noch 4:10 gegen uns gerechnet, nach reiner Papierform" orakelte Vereinsvorsitzender Ronald Kühn. Nach den Hiobs Botschaften vom Freitag, dass die 66kg-Kämpfer Wladimir Dratschko aus beruflichen Gründen und Rustam Ozdoev verletzungsbedingt nicht antreten können, blieben die Erwartungen doch erst einmal gedämpft.

Die Eberswalder Kämpfer jedoch wuchsen unter fantastischer Anfeuerung der 70 mitgereisten Fans über sich hinaus und konnten einige Überraschungen verbuchen. Letztendlich war es überaus spannend und die Eberswalder hatten die Hamburger Startruppe am Rand einer Niederlage. Marco Spittka gegen Stepkine und Dimitry Sergeev gegen den WM-Dritten Kabanov unterlagen zwar, kamen aber über die volle Zeit. Damit sammelten die Eberswalder wichtige Unterbewertungspunkte, die nicht uninteressant sind, wenn punkt- und kampfgleich am Saisonende der direkte Wettkampf die Entscheidung über Aufstieg und Verbleib bringen muss.

Martin Schmidt und Maarten Arens brachten erwartete Punkte, sehr stark war Lasse Leitert in der ersten Runde gegen Sascha Costa, den er demontierte. Der noch 17jährige Jeffrey Schulz deklassierte Jeremias Lauterbach in Runde zwei, Tino Buchholz gewann souverän gegen Daniel Falk.

Vor dem letzten Kampf stand es nach einer furiosen Aufholjagd 7:6 für Eberswalde und damit war klar, dass Eberswalde zumindest unentschieden diesen Kampftag beenden wird.
Im letzten Kampf kam es wieder zum Duell Lasse Leitert gegen Sascha Costa. Lasse wirft mit Beinfasser, gibt sich dabei natürlich auf und rollt hinterher - aber Costa bekommt den Punkt. Das wäre es gewesen!
Damit steht es 7:7 - nach Unterpunkten 67:64 für Eberswalde und die Tabellenspitze bleibt leider weiterhin in der Reihenfolge Hamburg als Erster und Eberswalde Zweiter.

Anschließend fand in Hamburg vor der Wettkampfhalle ein Grillabend statt. Und das bei recht warmen Temperaturen - aber die Eberswalder haben ja bekanntermaßen schon immer einen recht guten Draht zu Petrus *gg*. Mit Bierzeltgarnituren, 100l Bier und 200 Grillwürsten haben die Anhänger zusammen mit der Mannschaft das gute Ergebnis gefeiert.
Auf der Rückfahrt gab es dann noch einen Singwettbewerb zwischen den Bushälften. Bei sehr viel Spaß und Freude gewann die vordere Bushälfte!

Mit dem 7:7 Unentschieden in Hamburg wurde die Entscheidung, welche Mannschaft im kommenden Jahr erstklassig kämpft, um eine Woche auf den letzten Kampftag der Saison vertagt. Im Fernduell kämpfen Hamburg gegen Mönchengladbach und Eberswalde gegen Essen um den 1. Tabellenplatz, der direkt zum Aufstieg reicht.
Eberswalde hofft natürlich stark auf Schützenhilfe aus Mönchengladbach, die ja bei ihnen enorm stark auftraten. Das Endergebnis 8:6 hätte ja knapper nicht ausfallen können.
Insgesamt muss Eberswalde drei Siege und 40 Wertungspunkte mehr einfahren als das Hamburger Judoteam. Angesichts der Essener Kampfstärke, zur Zeit Viertplatzierter der Liga, kein leichtes Vorhaben.

Judo 2. Bundesliga Kampftag, 7. Kampftag
Samstag, 01.10.2005; Einlass 17.00 Uhr
Sportzentrum Westend, Heegermühler Strasse 69, 16225 Eberswalde
Judoclub Eberswalde - Judokampfgemeinschaft Essen

Bericht: Ronald Kühn/Birgit Arendt