Allgemeines zu den Kodokan- Kata 

Kata heißt, durch eine im Voraus festgelegte Art und Weise Methoden des Kampfes zu studieren.

Kano Jigoro

Kata bedeutet grundlegende Form, Modell, zeremonielle Vorführung. 

Kata überliefert mit der stilisierten Darstellung von Angriff und Verteidigung einen den Teil des kämpferischen Geistes, der die kriegerischen Künste (Jujutsu) des alten Japans auszeichnete. 

Für die klassischen kriegerischen Künste in Japan war Kata - ein Üben nach Vereinbarung - die Grundtrainingsart. Sie diente auch dazu, die Kraft der Übenden zu stärken und ihre Körper abzuhärten.

Kata legt als Übungsform die Rolle von Angreifer (Uke) und Verteidiger (Tori) bis in Einzelheiten fest. Der Verteidiger leistet keinen unmittelbaren Widerstand, sondern gibt geschickt nach oder weicht reaktionsschnell aus, neutralisiert und lenkt die gegnerische Kraft um oder  nimmt sie auf:  „Weichen, um besser zu siegen.“

Erst nachdem er auf diese Weise die Angriffsinitiative gebrochen hat, wird Tori selbst aktiv und demonstriert seine eigene ernsthafte Abwehr. So wird er dem Judo-Prinzip gerecht, dass den bestmöglichen Einsatz der körperlichen und geistigen Kräfte fordert.

Gelassenheit und ruhige Wachsamkeit beider Judokas drücken die meisterhafte Beherrschung der geforderten Techniken aus.

Selbstvertrauen und Umsicht im Handeln sowie ein besonders hohes Maß an gegenseitigem Verstehen und sorgfältiger gemeinsamer Zusammenarbeit sind unabdingbare Voraussetzung für eine harmonische Darstellung der technischen Prinzipien.

Ein weiterer Judo-Grundsatz – die gegenseitige Hilfe zu beiderseitigem Wohlergehen - wird auf diese Weise verdeutlicht. 

Kata vermittelt nicht moderne Wettkampftechniken, sondern Wurf-, Schlag-, Tritt-, Würge- und Hebeltechniken, wie sie zur Zeit der Entstehung des Judos in den kämpferischen Auseinandersetzungen der einzelnen Jujutsu-Schulen untereinander und mit dem Kodokan erfolgreich angewendet wurden.

Jigoro Kano, der Begründer des Erziehungssystems Judo ehrte mit den von ihm entwickelten Kata zugleich das Andenken an seine Lehrer. 

Kata stellt die Elemente der

1. Einfachheit
2. Natürlichen Wirksamkeit
3. Harmonie
4. Eingebung (Intuition)
5. Wirtschaftlichkeit der Bewegung und
6. das Prinzip der Sanftheit

in  den Vordergrund.

Während im Wettkampf (Shiai) das Handeln von dem Willen geprägt ist, zu siegen und im Randori das Bestreben im Vordergrund steht, der/die Aktivere zu sein, gilt es in der Kata, nicht nur einen Zweck bestimmten, sondern auch vollendeten Bewegungsablauf überlegen und ohne Hemmungen zu erreichen.