Montag, den 16. Juni 2003
Regionalteil Frankfurt (Oder)

JUDO:
Deutsche Meisterschaften der U20-Frauen  in der Brandenburg-Halle Frankfurt (Oder)
Gold für Katrin Dittrich

Bürgermeisterin Katja Wolle schloss Katrin Dittrich bei der Siegerehrung erst mal kurz in die Arme. Fünf Kämpfe, fünf Siege, alle vorzeitig, der schnellste nach 26 Sekunden – in einer starken Konkurrenz ein würdiger Auftritt der Europameisterin und damit die Verteidigung des Meistertitels aus dem Vorjahr. Für eine Nominierung für die diesjährige Europameisterschaft im November sollten damit die Weichen gut gestellt sein.

Die Konkurrenz im Schwergewicht ist schon im eigenen Land groß. Die Platzierungen von Michaela Weber aus Falkensee auf Platz 5 und der Sumo-Europameisterin Annika Schulze aus Brandenburg auf Platz 7 sprechen für das Niveau der jungen Damen aus unserem Land.
Aber auch in den anderen Gewichtsklassen zeigten die Mädels ihre Klasse. Äußerst spannend ging es in der Gewichtsklasse bis 48 kg zu. Bereits um den Einzug ins Finale traf Titelverteidigerin Romy Tarangul auf ihre Dauerkonkurrentin Frizzi Pörs aus Berlin. In einem hochkarätigen und intensiven Kampf über die doppelte Zeit ohne Wertungsvorteil für eine von Beiden mussten am Ende die Kampfrichter entscheiden. Romy Tarangul konnte am besten überzeugen und erhielt alle drei Kampfrichterstimmen. Stehende Ovationen und minutenlangen Beifall erhielten beide Kämpferinnen von den Zuschauern. Im Finale dann traf die Frankfurterin auf ihre Schul- und Trainingskameradin Melanie Lierka, die noch für ihren Schweriner Heimatclub startet. Landestrainer Karl-Heinz Lehmann hatte es mit der Betreuung der beiden schwer. Ist es doch fast einmalig in der Geschichte der Deutschen Meisterschaften, ein Finale innerhalb der Trainingsgruppe auszutragen. Wie stark die Kämpferinnen in dieser Gewichtsklasse sind ist schon allein daran erkennbar, dass auch hier das Finale länger als die reguläre Kampfzeit ging. Romy musste letztendlich einer Unaufmerksamkeit Tribut zollen und gab eine kleine Wertung an ihre Trainingskameradin ab. Damit ist Melanie Lierka Deutsche Meisterin und Romy Tarangul Vizemeisterin.
Für die Frankfurterinnen gab es weitere Erfolge. Bronze erkämpfte sich Saskia Obst, Marlen Hein wurde Fünfte, Manuela Neumann, Mareen Kräh und Christin Schupitza Siebente.
Mit diesen Ergebnissen, dem weiteren Meistertitel durch Franziska Pufahl aus Potsdam und weiteren vier Bronzemedaillen hat der Brandenburgische Landesverband  wieder seine Spitzenposition im deutschen Frauenjudo unterstrichen.
Der Präsident des Deutschen Judo-Bundes (DJB) Peter Frese lobte die Organisatoren. „Aus der Sicht des DJB bin ich sehr zufrieden mit der Durchführung der Meisterschaft. Aber vor allem muss auch die Sportschule noch bekannter werden, um die Bedingungen am Stützpunkt für viele Kader bundesweit zu nutzen.“

Bundestrainer Michael Bazynski sieht zwar vorrangig den sportlichen Wert der Veranstaltung und freut sich, dass sich im Allgemeinen die Favoriten durchgesetzt haben und die Wettkämpfe durchaus erwartungsgemäß verliefen. Aber auch er stimmt in den allgemeinen Tenor des Lobes ein. „Wir haben heute eine schöne Meisterschaft erlebt und die Organisation grenzte fast an Perfektion.“

Birgit Arendt