Mittwoch, 18. Juni 2003

JUDO: Resümee der Deutschen Meisterschaft
Brandenburger Dominanz
 

Im Frauen-Judo dominiert das Land Brandenburg seit einigen Jahren mit solchen Ausnahmeathleten wie Sandra Köppen und Yvonne Bönisch. Aber auch im Nachwuchs zeigten die Brandenburgerinnen am Wochenende bei der Deutschen Meisterschaft einmal mehr, dass sie in Deutschland eine Spitzenposition einnehmen. Birgit Arendt sprach mit  Karl-Heinz Lehmann, Landestrainer (weiblich). 

Länderwertung gewonnen, zwei Deutsche Meistertitel im Land, einen weiteren in der Trainingsgruppe, einmal Silber, fünfmal Bronze – wie ist dieser Erfolg zu werten?

Das Ergebnis unterstreicht einmal mehr die Führungsrolle des Landes Brandenburg im weiblichen Nachwuchsbereich, vor allem, wenn man bedenkt, dass die als Favoritin geltende Manja Keller auf Grund einer Verletzung nicht starten konnte. Aber auch Mareen Kräh und Marlen Hein, beide WM-Siebente, konnten an diesem Tag nicht an ihre Höchstform anknüpfen. Erfreulich ist, dass die jüngsten Jahrgänge, die derzeit noch in der U17 startberechtigt sind, den Anschluss gewonnen haben. Das lässt für die Zukunft und auf einen nahtlosen Übergang der Altersklassen hoffen.

Wie eng die Konkurrenz ist wurde ja besonders deutlich in den Finalkämpfen.

Außer in den beiden oberen Gewichtsklassen (bis und über 78 kg) gab es in allen anderen Klassen besonders ab den Halbfinals sehr enge Entscheidungen. Die meisten Kämpfe gingen über die gesamte Kampfzeit, einige sogar weit darüber hinaus. Hervorhebenswert waren dabei der Einzug ins Finale zwischen Romy Tarangul und Dauerkonkurrentin Frizzi Pörs und der Endkampf zwischen der Potsdamerin Franziska Pufahl und Anja Wagner aus Thüringen. Beide Kämpfe endeten erst nach doppelter Kampfzeit mit Kampfrichterentscheid – in beiden Fällen für die Brandenburgerinnen.

Was waren für Sie die absoluten Höhepunkte der Meisterschaft?

Neben dem von vielen erwarteten und souverän erkämpften Titel von Katrin Dittrich war es schon sehr erfreulich, dass die Neu-Frankfurterin Melanie Lierka erstmalig Deutsche Meisterin wurde. Sehr beherzt ging sie in das Finale gegen Romy Tarangul. Es ist nicht alltäglich, dass die Finalisten einer Deutschen Meisterschaft aus einer Trainingsgruppe kommen, insofern war dieses Finale für mich als Trainer durchaus auch entspannend. Bemerkenswert für die Stadt Frankfurt war aber auch, dass sich mit Christin Schupitza eine Schülerin des Gauß-Gymnasiums als Siebente weit vorn platzieren konnte. Saskia Obst hat Bronze erkämpft und Manuela Neumann konnte ihren Aufwärtstrend mit dem 7. Platz bestätigen.

Gab es auch negative Momente? 

In der Vorrunde hat sich Anne-Christin Kätzler, die mit zum Nominierungskreis zur Europameisterschaft zählt, sehr gut präsentiert, jedoch in einem unaufmerksamen Moment überraschen lassen. Das kostete ihr leider eine vordere Platzierung.

Wie erlebten Sie die Titelkämpfe?

Die Begeisterung und die Stimmung in der Halle steckte auch uns Organisatoren an. Von allen Seiten, den Landestrainern, Kampfrichtern, Bundestrainern und dem Deutschen Judo-Bund gab es großes Lob für diese perfekte Organisation der Meisterschaft.