Frauen bis 52 kg ==>
Wettkampfliste
Athen (dpa) - Julia
Matijass hat die deutschen Judoka in Athen in die olympische Medaillenspur
geführt, doch ihre Teamgefährten konnten ihr vorerst nicht folgen. Oliver
Gussenberg (Osnabrück/bis 60 kg) wurde dagegen nur Siebenter, und Raffaella
Imbriani (Ettlingen/bis 52 kg) schied gar in der Trostrunde aus. «Ich soll eine Medaille gewonnen haben?» fragte
Matijass noch am Sonntagmorgen ungläubig. Die 30 Jahre alte Osnabrückerin
gewann mit der Bronzemedaille im Superleichtgewicht (bis 48 kg) das erste
Edelmetall für die deutsche Mannschaft bei diesen Spielen. Für die gebürtige
Russin, die vor acht Jahren nach Deutschland kam, war es der größte Erfolg
ihrer Karriere. Während die Sportlehrerin nach dem Sieg im kleinen
Finale gegen die Griechin Maria Karagiannopoulou ihren Freudentränen freien
Lauf ließ, stürmte die vor Enttäuschung bitterlich weinende Imbriani tags
darauf wortlos in die Kabine der Ano-Liossia-Halle. Auch die WM-Dritte des
vergangenen Jahres hatte eine Medaille im Visier, doch nach Niederlagen
gegen die Chinesin Xian Dongmei im Viertelfinale und Salima Souakri in der
Trostrunde war für die 31 Jahre alte technische Zeichnerin Olympia beendet. «Es war, als hätte sie mit angezogener Handbremse
gekämpft. Vielleicht waren das aber auch Auswirkungen ihrer
Rückenverletzung. In der Olympia-Vorbereitung konnten wir deshalb nur halbe
Kraft fahren», sagte Frauen-Bundestrainer Norbert Littkopf. Auch Oliver
Gussenberg hatte das ersehnte Edelmetall verpasst. Im Kampf um den Einzug
ins kleine Finale zog der Osnabrücker gegen den koreanischen Weltmeister
Choi Min Ho den Kürzeren. Einen historischen Triumph feierte die Japanerin
Ryoko Tani. Unter dem frenetischen Jubel der großen japanischen Fangemeinde
sicherte sich die populärste Athletin ihres Landes wie schon in Sydney den
Olympiasieg in der 48-kg-Klasse und ist mit vier Medaillengewinnen seit 1992
die erfolgreichste Judo-Frau der Welt. Auch Tanis Landsmann Nomura
wiederholte seinen Olympiasieg von Sydney (bis 60 kg). Den dritten
japanischen Erfolg gab es im Halbleichtgewicht (bis 66 kg) durch Masato
Uchishiba. Eine komplette japanische Siegesserie verhinderte die Chinesin
Xian Dongmei, die im Halbleichtgewicht (bis 52 kg) gewann.
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