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Wettkampf- und Trainingsreise nach Japan

 

Den Reis mit Stäbchen zu essen, war letztendlich eine der leichtesten sportlichen
Übungen auf einer dreiwöchigen Trainings-Reise durch das Mutterland des
Judo-Sports.

Drei 18- bzw. 19-jährige Judoka unseres Landes, Sebastian Hesse (KSC
Strausberg), Dirk Lehmann und Michael Rex (beide JC 90), waren durch
den DJB im Januar mit weiteren 21 deutschen Junioren zum Trainings-Lehrgang 
nach Japan eingeladen. Unter der fachkundigen Leitung des Bundestrainers
Detlef Ultsch und dem erfolgreichen Schwergewichtler Frank Möller haben die
Jungs ein Trainingspensum erlebt, dass sicher für die deutschen Athleten fast
undenkbar ist. Je Trainingseinheit – und davon gab es täglich mindestens zwei –
waren 20 und mehr Runden das normale Pensum.

Was wäre aber solch eine Reise ohne die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in
Japan. Für einen waschechten Judoka ist natürlich der Kodokan, die Urstätte
des Judo-Sports ein Muss. Sebastian, Dirk und Michael hatten die große Chance,
vier Tage lang diese Trainingsstätte gemeinsam mit Sportlern aus der ganzen Welt
zu nutzen. Von außen eher unscheinbar, sich verlierend in dem Ensemble der
Hochhäuser, ist er doch innen beeindruckend. Neben Unterkünften und
Versorgungsbereichen erstrecken sich von der 4.- 7. Etage Judohallen in allen
Größen und dazu entsprechende Zuschauertribünen. Sebastian schwärmt noch
immer: „Training in der 7. Etage, immer mit dem Gefühl, `Judo-Vater` Kano
schaut zu  – einmalig!“

Aber auch die Olympiahalle in Tokio, in der 1964 erstmals Judo-Wettkämpfe
als Olympische Sportart ausgetragen wurden, lernten die Jungs kennen.
Dirk nahm in dieser Halle an einem Wettkampf mit Männern der Weltspitze teil.
„Das Leistungsniveau war sehr hoch, ich musste Lehrgeld zahlen. Aber dabei zu
sein war das Größte!“ – so sein Fazit nach diesem Wettkampf.

Und noch eine weitere Erfahrung im Judo-Training mussten die Jungs machen:
An der Tokai-Uni, an der z.B. der aktuell sehr erfolgreiche japanische
Schwergewichtler Inoue trainiert, gibt es eine besondere Methode, die Sportler
zum Training zu animieren. Selbst in der kältesten Jahreszeit bleiben die Fenster
der Judo-Halle weit geöffnet. „Wir mussten ordentlich trainieren, um nicht zu
frieren. Richtig kalt war es aber eigentlich nur den Trainern“ resümierte Michael
schmunzelnd.

Für die drei Sportler waren diese drei Wochen eine harte Trainingserfahrung,
aber auch ein unvergessliches Erlebnis.
Und Stäbchen zum Reis-Essen haben sich alle drei mit nach Hause gebracht!

 

Birgit Arendt
Pressereferentin des BJV e.V.
 

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