Die Damen vom Brandenburger Judo Bundesligateam wurden Deutsche Vizemeisterinnen in Leipzig

Mit einem echten „Kracher“ begann die Endrunde der 1. Judo Frauen Bundesliga am Samstag im Leipziger Luna-Park. Im Pool A trafen die Brandenburger Dynamos im ersten Mannschaftskampf auf die noch amtierenden Deutschen Meisterinnen vom JC Rüsselsheim. Trainer Zuckschwerdt musste gleich in drei Gewichtsklassen auf die Erstbesetzungen verzichten und im Vorfeld taktieren. Schwergewichtlerin Köppen wärmte sich im Kampfanzug mit auf. Das veranlasste  die Rüsselsheimer Trainer zu Umbesetzungen, die letztendlich für die Süddeutschen zum Debakel führten.
In der Klasse bis 63 kg ging Jana Seeliger für die verletzte Antje Petzsch tapfer, aber chancenlos gegen Sara Alvarez/Rüsselsheim (Europameisterin 2004 aus Spanien) in den Kampf. In der danach folgend ausgelosten Gewichtsklasse bis 57 kg beherrschte die kontinuierlich stärker werdende Michaela Soukolova die Rüsselsheimerin Julia Eckelmann nach Belieben und glich zum 1:1 aus. Jetzt zog im Extraleicht-gewicht Tatjana Moskvina ihre Kreise mit Severine Pesch und erhöhte durch ihren vorzeitigen Sieg auf 2:1 für Brandenburg. Manja Keller ersetzte Sviatlana Tsimashenka für Brandenburg gegen die starke Spanierin Cecilia Blanca/Rüsselsheim.
Manja zeigte eine starke Leistung aber unterlag am Ende mit einem halben Punkt. Raffaella Imbriani (bis 52 kg) brachte durch ihren Sieg über Joana Ramas die PSG-lerinnen wieder in Führung. Den nun folgenden Schwergewichtskampf hatten die Süddeutschen, wegen des vermeintlichen „Köppenstarts“ im Vorfeld verloren gegeben. Aber es erschien Halbschwergewichtlerin Antje Merk für Brandenburg auf der Matte. Sie schlug Nadine Müller mit ihrem Harai-goshi ( Hüftfeger ) auf Ippon und holte den vierten Einzelsieg und damit auch den Gesamtsieg für die Brandenburgerinnen. Halbschwergewichtlerin Uta Kühnen nahm ihrer „Dauer-Konkurrentin“, der diesjährigen EM-Dritten  Jenny Karl einen vollen Punkt ab und stellte das 5:2 Endergebnis, nach Unterpunkten 45:17, zur Freude der Brandenburger  Fans sicher.

Im zweiten Poolkampf trafen die Frauen aus der Havelstadt auf die Südgruppenzweiten vom TSV München-Großhadern. Die eingewechselte Ines Schlegel ( 63 kg ) unterlag Martina Paesler, Michaela Soukolova (57 kg) glich mit ihrem Sieg gegen Ulrike von Gregory zum 1:1 aus. Tatjana Moskvina ( 48 kg ) erkämpfte das 2:1 gegen Petra Thym. Manja Keller (70 kg) siegte mit Waza-ari (halber Punkt) gegen Steffi Königschmidt. Raffaella Imbriani ( 52 kg ) schlug Veronika Haider vor Ablauf der Kampfzeit und sicherte den vierten Brandenburger Einzelsieg in dieser letzten Poolbegegnung. Antje Merk unterlag, wiederum im Schwergewicht kämpfend, der starken Verena Birndorfer. Uta Kühnen (bis 78 kg) besiegte Claudia Straub mit 10 : 0. Mit einem weiteren 5 : 2 Mannschaftserfolg stand der Einzug in das Finale gegen die Gastgeberinnen vom SC Leipzig fest.

Die Leipzigerinnen hatten im Pool B überraschend hoch mit 6:1 die Staffel vom UJKC Potsdam aus allen Träumen gerissen. Die mit dem „lautstärksten“ Fan Aufgebot angereisten Potsdamer Vorjahres-Zweiten waren sichtlich geschockt. Da sie auch  ihren zweiten Poolkampf gegen das Judoteam Neumünster-Einfeld mit 3 : 4 (nach Unterpunkten 30:40) verloren mussten sich die Landes Hauptstädterinnen mit dem medaillenlosen 5 . Rang begnügen. Im großen Finale unterlag  wieder Jana Seeliger (63 kg) für Brandenburg  gegen Katja Wagner/SC Leipzig. Michaela Soukolova (57 kg) schlug Marlen Hein mit Ippon. Tatjana Moskvina (48 kg) brachte durch ihren Sieg gegen Sabine Goller/Leipzig Brandenburg in die 2:1 Führung. Manja Keller (70 kg) unterlag nach großem Kampf der Olympia-Dritten Annett Böhm/Leipzig (ehemals in der Brandenburger Mannschaft aktiv). Raffaella Imbriani ( 52 kg ) hatte Mareen Kräh über vier Minuten Kampfzeit unter Kontrolle und sicherte sich kleine und zwei mittlere Wertungen. In der fünften Minute geriet die Leipzigerin in einen Festhaltegriff im Bodenkampf. Die Uhr lief für Imbriani und Brandenburg. Kräh konnte sich noch aus diesem Griff befreien. In den allerletzten Sekunden der Kampfzeit nimmt Imbriani einen Angriff mit Uchi-mata durch Kräh am Mattenrand nicht konzentriert wahr und fällt nach außen auf die Sicherheitsfläche. Die Kampfrichter entscheiden auf Ippon für Maaren Kräh. Hier wurde die Deutsche Meisterschaft entschieden!

Anika Schulze stand gegen die dreifache Europameisterin im Schwergewicht Katja Gerber auf verlorenem Posten. Die routinierte Uta Kühnen besiegte im Halbschwergewicht Kerstin Thiele. Sie konnte damit leider nur auf den 3 zu 4 Endstand verkürzen. Für die Polizeisportgemeinschaft Dynamo Brandenburg-Mitte ist der Deutsche Vize- Meisterinnentitel hinter dem SC Leipzig und vor den Judoka vom JC Rüsselsheim und dem Judoteam Neumünster-Einfeld/Schleswig-Holstein, die die Bronzemedaillen erkämpften, ein toller Erfolg. Die beiden fünften Plätze belegten der UJKC Potsdam und der TSV München-Großhadern.

E. – D. Zuckschwerdt