22. September 2002
Landes-Kata-Meisterschaften in Königs Wusterhausen

Die Anzahl der teilnehmenden Paare bei dieser Landesmeisterschaft zeigt
sehr deutlich, dass Kata noch in den Kinderschuhen steckt und noch
weiter popularisiert werden muss.
Zwar wird eine Kata auch für die Dan-Prüfungen benötigt, aber der Aufwand,
der hinter einer formvollendeten Kata-Vorführung steckt, ist doch immens hoch
und braucht schon etwas Liebe und Begeisterung für diese Form von Judo.

Für den "Kata-Laien": In einer Kata werden Judo-Techniken sehr harmonisch
und synchron dargestellt und exakt demonstriert. Für den Zuschauer ist diese
Form von Judo ein Erlebnis - man kann die Vorführung der Techniken bewusst
ansehen und genießen. Voller Konzentration und mit viel Ruhe läuft solch ein
Wettkampf ab. Nicht das Siegen ist hier wichtig, sondern die Schönheit der
Vorführung, das Darstellen der Gleichgewichtsbrechung und z.B. des Fallens.
Katas gibt es in unterschiedlicher Form. Zur Landesmeisterschaft wurden zum
Beispiel zwei Formen im Wettkampf gezeigt. Die Katame-no-Kata, in der
Bodentechniken demonstriert werden - Festhalten, Würgen und Hebel.
Und die Nage-no-Kata, hier werden Standtechniken gezeigt, die die fünf
Wurfgruppen beinhalten.

Zur Landesmeisterschaft am heutigen Tage gab es aber nicht nur Wettkampfsport
zu sehen. Zur Einstimmung demonstrierten Martin Reißmann und André Klaebe
vom JC Kyoko Jänschwalde eine Juno-Kata, für die es bisher noch keine
Anmeldungen gibt, für die jedoch auch die Deutsche Meisterschaft stattfindet.

Anschließend zeigten Steven Müller
und Florian Höft vom JV Königs
Wusterhausen/Zernsdorf, dass
Kata-Vorführungen an kein Alter
gebunden sind.
Beide Jungs sind erst 7 bzw. 8 Jahre
alt und haben mit der Vorführung der
ersten drei Gruppen der Nage-no-Kata
bereits eine ansprechende Leistung
geboten, für die sie am Ende des
Wettkampftages auch eine gebührende
Anerkennung erhielten.
Das Wettkampfgeschehen konzentrierte
sich danach auf die fünf gemeldeten Paare.
Ohne Konkurrenz traten Klaus-Dieter
Mielich und Dirk Krüger vom gastgebenden
Verein in Königs Wusterhausen mit der
Katame-no-Kata (Bodentechniken) an.
Beide waren bereits im Jahr 2000
Deutsche Vizemeister und haben
die Möglichkeit, ihr Können auch im
Jahr 2002 mit Deutschlands Besten
in dieser Kategorie zu messen.

Mit der Vorführung der Nage-no-Kata (Standtechniken) bewarben sich drei Jugend-
und ein Senioren-Paar um die Fahrkarten zur Deutschen Meisterschaft.

  Bei den Jugendlichen trennte die ersten
beiden Platzierten nur ein Zehntel Punkt! 
Bei drei Bewerbern traf es aber leider
auch ein Paar, das als einziges der Starter
nicht mit nach Altdorf in Bayern fahren kann.
Bastian und André Neubauer aus KW und
Erik Born/Henry Reißmann aus Jänschwalde
werden das Land Brandenburg in Bayern
vertreten.

Thomas Oder und Christian Baschin aus KW haben als Dritte dieses Wettkampfes
ebenfalls eine ansprechende Leistung gezeigt.

Als Senioren-Paar starteten
Klaus-Dieter Mielich und
Karsten Neubauer aus KW
und werden ebenfalls zur
Deutschen Meisterschaft
fahren.
Insgesamt ein sehr gut organisierter Wettkampf in einem würdigen Rahmen.
Fünf erfahrene und kompetente Wertungsrichter (Martin Reißmann,
Klaus Mielow, Reinhardt Arndt,
Peter Hentschel und Torsten Battmann) ermöglichten die fachgerechte
Bewertung der Vorführungen.

Zur Siegerehrung wurden durch Martin Reißmann und Dirk Krüger sowie durch
Herrn Neubauer als regionalem Sponsor dieser Veranstaltung Pokale und
Urkunden überreicht.

Für die Belebung der Konkurrenz für einen solchen Wettkampf wäre es wünschenswert,
wenn sich z.B. zukünftige Dan-Prüflinge stärker in diese Wettkampfform mit einbringen
würden, die eine optimale Vorbereitung für die Dan-Prüfung ist und auch als Prüfungsteil
anerkannt werden kann.

Hier einige Fotos aus der Nage-no-Kata-Vorführung von Klaus-Dieter Mielich und
Karsten Neubauer:

Birgit Arendt
Pressereferentin
Brandenburgischer Judo-Verband e.V.