Judo-Weltmeisterschaften der Frauen und Männer
vom 11.-14. September 2003 in Osaka/Japan

Erneut zwei Medaillen für den Deutschen Judo-Bund

Silber für Yvonne Bönisch - Bronze für Raffaella Imbriani

Der Deutsche Judo-Bund (DJB) sammelt bei den Weltmeisterschaften in Osaka weiterhin fleißig Edelmetall. Nach Gold durch Florian Wanner (Großhadern) sowie Bronze durch Annett Böhm (Leipzig) und Anna von Harnier (Böblingen) am zweiten Tag holten die deutschen Judoka am Samstag zwei weitere Medaillen: Yvonne Bönisch (Potsdam/-57 kg) kugelte sich im Finale der Klasse -57 kg den linken Ellenbogen aus, musste ihren Kampf abbrechen und wurde Vize-Weltmeisterin. Raffaella Imbriani (Ettlingen) holte in der Klasse -52 kg Bronze. Damit erhöhte der DJB seine Edelmetall-Ausbeute auf insgesamt fünf (1/1/3) und steht im Medaillenspiegel als beste europäische Nation nach drei von vier Wettkampftagen auf Rang vier.

Yvonne Bönisch trat von Beginn an souverän auf, marschierte selbstbewusst durch die Pool-Kämpfe bis ins Halbfinale, in dem sie Weltmeisterin Yurisleidis Lupetey (Kuba) nach „Golden Score“ bezwang. Im Finale gegen die Weltmeisterin von München (damals noch -52 kg), Sun Hui Kye (Nordkorea), fiel die 22-jährige BWL-Studentin eine Minute vor Schluss auf den linken Arm und musste den Kampf abbrechen. DJB-Mannschaftsarzt Albert Güssbacher (Nürnberg) diagnostizierte einen ausgerenkten Ellenbogen, konnte diesen aber wieder einrenken. „Sie hatte auch im Finale ihre Chancen“, lobte Frauen-Bundestrainer Norbert Littkopf (Leipzig) seine Vize-Weltmeisterin.

Raffaella Imbriani (Ettlingen/-52 kg) gewann nach Silber in München vor zwei Jahren nun Bronze in Osaka. Nach zwei Siegen zu Beginn der Pool-Kämpfe unterlag sie in Runde drei der WM-Fünften, Yuki Yokosawa (Japan), durch Waza-ari und verpasste damit den Einzug ins Halbfinale. Mit einem Sieg durch Ippon über die Koreanerin Kyung-Ok Kim zog die 30-Jährige schließlich in das Trostrunden-Finale gegen die Vize-Europameisterin von 2002, Ana Carrascosa (Spanien), ein. Die gelernte Technische Zeichnerin siegte gegen die Spanierin, der sie bei den Europameisterschaften in Düsseldorf noch in Runde eins unterlegen war, nach zwei 2:09 Minuten durch Ippon. „Bei der EM wollte ich zu viel. Jetzt bin ich viel cleverer in den Kampf gegangen“, erklärte Raffaella Imbriani nach ihrem Einzug in das Finale um Platz drei. Dort sicherte sie sich durch Ippon gegen die Nordkoreanerin Sang Sim Ri die Bronzemedaille. „Jetzt kann ich mich in Ruhe auf die Olympischen Spiele in Athen vorbereiten.“

(cos-pps/geh)