Judo-Weltmeisterschaften der Frauen
und Männer Erneut zwei Medaillen für den Deutschen Judo-BundSilber für Yvonne Bönisch - Bronze für Raffaella ImbrianiDer Deutsche Judo-Bund (DJB) sammelt bei den Weltmeisterschaften in Osaka weiterhin fleißig Edelmetall. Nach Gold durch Florian Wanner (Großhadern) sowie Bronze durch Annett Böhm (Leipzig) und Anna von Harnier (Böblingen) am zweiten Tag holten die deutschen Judoka am Samstag zwei weitere Medaillen: Yvonne Bönisch (Potsdam/-57 kg) kugelte sich im Finale der Klasse -57 kg den linken Ellenbogen aus, musste ihren Kampf abbrechen und wurde Vize-Weltmeisterin. Raffaella Imbriani (Ettlingen) holte in der Klasse -52 kg Bronze. Damit erhöhte der DJB seine Edelmetall-Ausbeute auf insgesamt fünf (1/1/3) und steht im Medaillenspiegel als beste europäische Nation nach drei von vier Wettkampftagen auf Rang vier. Yvonne Bönisch trat von Beginn an
souverän auf, marschierte selbstbewusst durch die Pool-Kämpfe bis ins
Halbfinale, in dem sie Weltmeisterin Yurisleidis Lupetey (Kuba) nach „Golden
Score“ bezwang. Im Finale gegen die Weltmeisterin von München (damals noch
-52 kg), Sun Hui Kye (Nordkorea), fiel die 22-jährige BWL-Studentin eine
Minute vor Schluss auf den linken Arm und musste den Kampf abbrechen.
DJB-Mannschaftsarzt Albert Güssbacher (Nürnberg) diagnostizierte einen
ausgerenkten Ellenbogen, konnte diesen aber wieder einrenken. „Sie hatte
auch im Finale ihre Chancen“, lobte Frauen-Bundestrainer Norbert Littkopf
(Leipzig) seine Vize-Weltmeisterin. Raffaella Imbriani (Ettlingen/-52
kg) gewann nach Silber in München vor zwei Jahren nun Bronze in Osaka. Nach
zwei Siegen zu Beginn der Pool-Kämpfe unterlag sie in Runde drei der
WM-Fünften, Yuki Yokosawa (Japan), durch Waza-ari und verpasste damit den
Einzug ins Halbfinale. Mit einem Sieg durch Ippon über die Koreanerin
Kyung-Ok Kim zog die 30-Jährige schließlich in das Trostrunden-Finale gegen
die Vize-Europameisterin von 2002, Ana Carrascosa (Spanien), ein. Die
gelernte Technische Zeichnerin siegte gegen die Spanierin, der sie bei den
Europameisterschaften in Düsseldorf noch in Runde eins unterlegen war, nach
zwei 2:09 Minuten durch Ippon. „Bei der EM wollte ich zu viel. Jetzt bin ich
viel cleverer in den Kampf gegangen“, erklärte Raffaella Imbriani nach ihrem
Einzug in das Finale um Platz drei. Dort sicherte sie sich durch Ippon gegen
die Nordkoreanerin Sang Sim Ri die Bronzemedaille. „Jetzt kann ich mich in
Ruhe auf die Olympischen Spiele in Athen vorbereiten.“ (cos-pps/geh) |