Abschlusstag der
Judo-WM in Osaka
Judo-WM in Osaka
Gussenberg und Matijass knapp an Bronze
vorbei
Bestes WM-Ergebnis für den Deutschen
Judo-Bund seit zehn Jahren
Osaka (judo-press)
Der Deutsche Judo-Bund hat bei den Weltmeisterschaften in Osaka sein bestes
WM-Ergebnis seit zehn Jahren erzielt. Eine Gold-, eine Silber- und drei
Bronzemedaillen lautet die „unglaubliche Bilanz“, so DJB-Präsident Peter
Frese (Wuppertal). Bei den Welt-Titelkämpfen vor zehn Jahren in Hamilton
holte das deutsche Team eine Bronzemedaille mehr als in der Osaka-Jo Hall.
Das DJB-Team belegt damit im Medaillenspiegel hinter Japan, Korea, China und
Kuba als beste europäische Nation Rang fünf.
Am
vierten und letzten Tag der WM verpassten die Osnabrücker Leichtgewichte
Julia Matijass und Oliver Gussenberg als jeweils Fünfte nur knapp das
Podium. So fehlten dem 25-jährigen Vater von zwei Töchtern im Halbfinale
gegen den Briten Craig Fallon lediglich 22 Sekunden zum Einzug ins Finale.
„Er hat eine halbe Sekunde nicht aufgepasst und schon war alles vorbei. Aber
er hat kämpferisch eine ausgezeichnete Leistung gezeigt“, lobte
Männer-Bundestrainer Frank Wieneke (Köln) seinen Schützling. Im „kleinen
Finale“ unterlag der EM-Fünfte von 1998 anschließend dem Japaner Tadahiro
Namura. Oliver Gussenberg hatte sich am Vormittag mit Siegen über Witali
Mischailow (Moldawien), Cyril Soyer (Frankreich), Ruben Houkes (Niederlande)
und Masou Haji Akhond (Iran) in das Halbfinale gekämpft.
Klubkameradin Julia Matijass setzte sich in ihren Pool-Kämpfen gegen Limh
Hinh My (Vietnam), Anna Zemla (Polen), WM-Fünfte 2001, sowie gegen die
Zweite der Internationalen Deutschen Einzelmeisterschaften im August in
Braunschweig durch, Anna Hormigo (Portugal). Im Kampf um den Einzug ins
Finale unterlag sie schließlich der zweimaligen Europameisterin Frédérique
Jossinet (Frankreich), im „kleinen Finale“ der Türkin Nese Sensoy.
Unterdessen kam für die
Schwergewichtler Katrin Beinroth (Hannover) und Frank Möller
(Berlin-Marzahn) in der Open-Kategorie gleich in Runde eins das Aus. Katrin
Beinroth, die am Montag 22 Jahre alt wird, unterlag in Runde eins der
WM-Fünften (-78 kg) Claudia Zwiers aus den Niederlanden, Frank Möller dem
Ägypter Islam El Sheahaby. Der 33-jährige WM-Dritte von München erlitt dabei
einen Bänderiss am rechten Fuß.
Der
Abschlusstag der WM lag wie der Eröffnungstag am Donnerstag fest in der Hand
der Japaner. Ryoko Tamura holte in der Klasse –48 kg ihren sechsten WM-Titel
in Folge, Keiji Suzuki siegte in der Open-Kategorie bei den Männern. In der
Open-Kategorie bei den Frauen ging der Titel an Wen Tong (China), Min-Hoi
Choi holte in der Klasse –60 kg bei den Männern das dritte Gold für Korea.
Im
Anschluss an die Weltmeisterschaften im japanischen Osaka findet am Montag,
15. September, eine „inoffizielle Mannschafts-Weltmeisterschaft“ statt, an
der die Frauen des Deutschen Judo-Bundes teilnehmen. „Der Veranstalter hat
die seiner Meinung nach jeweils acht besten Nationen bei den Männern und
Frauen eingeladen“, erklärt Frauen-Bundestrainer Norbert Littkopf (Leipzig).
Die DJB-Frauen treffen in der ersten Runde auf Australien. Im Falles eines
Erfolgs heißt der nächste Gegner entweder Japan oder Kuba. Die „inoffizielle
Mannschafts-WM“ umfasst fünf Gewichtsklassen, jeweils die erste und dritte
Gewichtsklasse bei den Männern und Frauen gehören nicht zum Programm.
Das DJB Team
für das Mannschafts-Turnier im Überblick: Raffaella Imbriani (Ettlingen/-52
kg), Anna von Harnier (Böblingen/-63 kg), Annett Böhm (Leipzig/-70 kg), Uta
Kühnen (Berlin/-78 kg), Katrin Beinroth (Hannover/+78 kg). |