Empfang der Europameisterin der Sehbehinderten Susann Schützel
 
Oberbürgermeister Martin Patzelt ließ es sich nicht nehmen, beim Empfang einer der  erfolgreichsten Töchter seiner Stadt dabei zu sein. Susann Schützel, Paralympics-Siegerin von Athen, setzte im nacholympischen Jahr Maßstäbe. Unbeirrt, mit Konsequenz und Kontinuität hat sie es geschafft, weiter an der Spitze zu bleiben. Der Europameistertitel im Einzel und gleichzeitig auch noch mit der Mannschaft sind Lohn für ihre intensive Arbeit.
Dabei war der Titel schwerer erkämpft als jemals vorher. Für ihre drei Kämpfe brauchte sie immerhin 14:30 Minuten. Eine ungewohnte Situation für sie, die sonst sehr schnell den Kampf beendet. Zwar war der jeweilige Sieg nie wirklich in Gefahr, dennoch ist es auch ein Ausdruck von gewachsener Leistungsstärke ihrer Gegnerinnen.
Oberbürgermeister Martin Patzelt betonte in seinen Glückwünschen: “Sie helfen den Menschen in unserer Stadt, ihre Identität zu stärken. Solche Erfolge, die auf der Anstrengung eines Einzelnen basieren, geben ihnen Halt und das Gefühl: `Ja, das sind wir`“.
Aber auch der Präsident des Brandenburgischen Judo-Verbandes, Hubert Sturm, motivierte nach diesem guten Saisoneinstieg für die Zukunft: „Susann, Du hast gezeigt, dass der Weg nach Peking 2008 nur hinter Dir genutzt werden kann, keiner darf an Dir vorbei!“
Als Gratulanten reihte sich auch die Vorsitzende des Fördervereins des Olympiastützpunktes, Angelika Peter, ein.
Für sie war die Kontinuität beeindruckend, mit der Susi unmittelbar nach den Paralympics souverän Gold holte.
Und natürlich gratulierte der Leiter des Olympiastützpunktes Frankfurt (Oder)-Cottbus, Wilfried Lausch.

 

Nach der Einzelkonkurrenz gewann Susann Schützel auch mit der Damenmannschaft den Europameistertitel.


Foto: BJV-Präsident Hubert Sturm, Trainer Karl-Heinz Lehmann, Vorsitzender der Frankfurter Sport-Union Roland Kant,  Oberbürgermeister Martin Patzelt, OSP-Chef Wilfried Lausch und Vorsitzende des Fördervereins des OSP Angelika Peter (von links), in der Mitte Susann Schützel  

 

Die Ergebnisse aus gesamt-deutscher Sicht:
Im nacholympischen Jahr knüpften die sehbehinderten Judoka an ihre Erfolge in Athen fast nahtlos an. Zwei Europameistertitel, eine Silbermedaille, zwei Mal Bronze und dazu noch Gold für die Mannschaft der Frauen und Bronze für die Männer.

Die beiden Paralympics-Siegerinnen Susann Schützel (-52 kg) und Ramona Brussig (-57 kg) bestätigten ihre Klasse und wurden Europameisterinnen. Die bisher fast ungeschlagene Susann Schützel resümierte allerdings, dass dies ihr schwerster Wettkampf bisher war. Für ihre drei Kämpfe brauchte sie immerhin 14:30 Minuten. Eine ungewohnte Situation für eine schnelle Ippon-Siegerin. Gleich zu Beginn musste sie gegen ihre Athener Finalgegnerin Sandrine Aureres kämpfen, die ihr in ihrer bisherigen Laufbahn in früheren Wettkämpfen die einzigen Niederlagen erleben ließ. In einem äußerst spannenden Kampf siegte Susann nach voller Kampfzeit und ging danach den Weg zur Europameisterin beharrlich weiter. Im Finale stand sie der Zwillingsschwester von Ramona, Carmen Brussig, gegenüber und wiederum erst nach voller Kampfzeit hatte Susann die Wertungen auf ihrer Seite. 

Bei den jungen Männern lieferte Matthias Krieger (-73 kg) den spannendsten Kampf des Tages. Den Einzug ins Finale kämpfte er gegen den viele Jahre ungeschlagenen Simon Jackson und führte über drei Minuten lang. Am Ende verlor er doch noch ganz knapp mit Yuko, gewann aber danach noch die Bronzemedaille.
Ebenfalls die Bronzemedaille gewann Michael Esser (-90 kg). Der „Senior“ unter den sehbehinderten Judoka gab mit der Europameisterschaft seinen Abschied vom Leistungssport bekannt und beendet nun seine sehr erfolgreiche Karriere. 

Die Frauenmannschaft gewann alle ihre Mannschaftskämpfe und wurde souverän Europameister. Dies ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass diese Mannschaft mit Abstand die leichteste Mannschaft war. Fast alle Kämpferinnen starteten eine Klasse höher.
Die Männermannschaft gewann Bronze.

Darüber hinaus belegten Silke Hutter (-63 kg), Sebastian Junk (-81 kg), Benjamin Aichler (-90 kg) und Markus Opmann (-100 kg) jeweils fünfte Plätze.