Sumo-Weltmeisterschaft der Junioren U18 in Tokio am 03. Juli 2005

Erik Höfts starker Auftritt im Tokioter Sumo Heiligtum

Durch den überraschenden Gewinn des Jugend Europameistertitels, vor Monatsfrist In Ungarn, hatte sich der „Neu Sumotori“ Erik Höft nachdrücklich für eine Teilnahme an den Welttitelkämpfen empfohlen. Der Sumo Verband Deutschland trug dem Rechnung und meldete den frisch gebackenen Europameister im Mittelgewicht bis 100 kg zum WM Start nach Tokio. Mit Erik Höft waren auch die Deutschen Sumotori Kevin Wende (Leichtgewicht bis 80 kg/SC Calau) und Felix Dorndörfer (Open Kategorie/SC Torgelow) nominiert. Am 22. Juni flog die deutsche Sumo-WM-Delegation von Berlin nach Paris und weiter mit der „Air France“ in das Land der aufgehenden Sonne.

Nach 12  Flugstunden, in denen die jungen Sportler bestens betreut und verpflegt wurden, landeten sie wohlbehalten in Tokio. Abgesandte der Takushoku Universität nahmen die vierköpfige Gruppe aus Germany am Flughafen freundlich in Empfang und brachten sie zu ihrem Campus. Dort begann schon am nächsten  Morgen das siebentägige Trainingslager.

In einem speziell für die Budo-Sportarten Sumo, Judo und Kendo nach modernsten Gesichtspunkten ausgestattetem Sportzentrum der Universität ging es mit japanischen Trainingspartnern hart zur Sache.

Erik ernährte sich in der Hauptsache von Reis und Hühnchen.

Ausgelöst durch die Klimaumstellung, hatte der Brandenburger zwei Tage zusätzlich noch mit einem fiebrigen Infekt zu kämpfen. Nach acht Tagen zogen die Deutschen in das Fünf- Sterne-Hotel „Kaiyo“ um. Dort trafen sie zum ersten Mal auf die Jugend-Sumotori aus aller Welt. Am Sonntag, dem 03.07.2005 wurden die 6. Sumo-Weltmeisterschaften der Junioren  U18 im Heiligtum der Sumo-Profi-Liga, dem „Ryogoku Kogukikan“ von Tokio eröffnet. Die 11.000 Zuschauer fassende traditionelle Sumo-Kampf-Arena war zu der frühen Stunde nur zu einem Viertel mit Interessenten gefüllt.

Für Erik gab es keinen Auftakt nach Maß. Im ersten Kampf der Vorrunde ist er im Übereifer am geschickt ausweichenden Gegner Abhimanyn Patil/Indien vorbeigestürmt und über den Lehmring hinausgetreten. Den zweiten Kampf gegen den Mongolen Batseikhan Tserendash konnte Erik siegreich gestalten. Auch der Este Meelis Peil gab sich geschlagen. Im vierten Tagesgefecht musste auch der Brasilianer Plinio-Cesar De Maura dem Brandenburger Tribut zollen.

Im Achtel-Finale besiegte Höft den Ungarn Karoly Mensch. Im Halbfinalkampf sah Erik schon wie der sichere Sieger gegen den Bulgaren Georgi Steichkov aus. Er hatte den Bulgaren ausgehoben und stellte ihn über das begrenzende Strohseil aus dem Ring. Leider ragte sein 47-er Fuß dabei zum Teil über die Begrenzung und der Kampf wurde für Erik verloren gewertet. Im Kleinen Finale, dem siebenten Kampf des Tages um die WM-Bronze-Medaille im Jugend-Mittelgewicht bis 100 kg konnte Erik Höft für die Auftaktniederlage gegen den Inder Patil Revanche nehmen.

Hinter Weltmeister Seiya Matuda/Japan und  dem Zweitplatzierten Georgi Steichkov/ Bulgarien sicherte sich Erik Höft WM-Bronze. Die zweite Bronzemedaille erkämpfte Sonatane Falevai/Tonga.

Mit Stolz erfüllten den Brandenburger die Komplimente der japanischen Insider für seine guten technischen Fertigkeiten. Sie zeigten sich überrascht, dass ein so groß gewachsener Sumotori so erfolgreich im Lehmring agierte.
Bis auf diverse Abschürfungen an Knien, Ellenbogen und Handgelenken durch den sehr rauhen gestampften Lehmboden in den Trainings- und Wettkampfringen blieb Erik unverletzt.
Für die Desinfektion der Schürfwunden sorgt als preiswerte Variante das ständig auf die Lehmfläche verstreute reinigende Salz.
Fälschlicherweise wird oft angenommen, die Sumotori würden bei ihrem rituellen Kampfauftakt anstelle von Salz Reis verstreuen.

Mit einem achtbaren siebten Platz kehrte der Leichtgewichtler Kevin Wende (bis 80 kg ) in das Land Brandenburg zum SC Calau heim.

E. – D. Zuckschwerdt