Finale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft
am 15. Oktober 2005 in Potsdam

Für das Finale hatten sich die jeweils ersten drei Mannschaften der Nord- und Süd-Bundesliga qualifiziert.

 

Aus dem Norden nahmen der Erste und Gastgeber UJKC Potsdam teil,


außerdem die zweitplatzierte Mannschaft aus Mönchengladbach und als Dritter die PSG Brandenburg.

Aus dem Süden hatten sich die Mannschaften KSV Esslingen (1. Platz), der JC Leipzig (2. Platz) sowie der JC Rüsselsheim (3. Platz) qualifiziert.
In der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee in Potsdam waren wieder beste Voraussetzungen geschaffen worden, um eine würdevolle und schöne Finalrunde durchzuführen.
Die Wettkämpfe auf zwei Matten garantierten auch eine zeitlich im angenehmen Rahmen liegende Veranstaltung.

Die jungen Frauen hatten ausreichend Platz und Zeit, um sich zu erwärmen. Hier auf den Bildern unter anderem Jenny Karl als Europameisterin und WM-Teilnehmerin, außerdem letzte Besprechungen vor dem Kampf.
Pünktlich um 15.00 Uhr ging es nach einer Vorführung von Cheerleadern mit dem Einmarsch der Mannschaften los.
Der JC Rüsselsheim mit der Europameisterin Jenny Karl, der Europa- und Vize-Weltmeisterin Karina Bryant sowie der aktuellen Weltmeisterin Edith Bosch aus den Niederlanden.
Der  JC Leipzig mit der aktuellen Olympia-Dritten und WM-Fünften Annett Böhm, Junioren-Europameisterin Anja Wagner sowie Maria Schneehardt und Gabi Teichmann.
Der KSV Esslingen mit der IDEM-Neunten Marie Muller und der IDEM U20-Zweiten Nadine Leinweber.


Die PSG Brandenburg (rechts) mit der Internationalen Deutschen Meisterin Romy Tarangul, der international erfahrenen Uta Kühnen und mit Tatjana Moskwina.

Mönchengladbach hatte u.a. Janine Waldhausen, Jacqueline Schrank sowie Kitty Bravik und Edda Karlsson im Aufgebot.
 

Der UJKC Potsdam kam unter großem Beifall mit Olympiasiegerin und Vizeweltmeisterin Yvonne Bönisch, den EM-Fünften Franziska Pufahl, Claudia Ahrens, Julia Basler und Elisa Schmidtke aus dem eigenen Nachwuchs, der Doppel-Europameisterin sowie Vize-Weltmeisterin Franziska Konitz, der EM-Dritten Claudia Malzahn und mit weiteren national erfolgreichen Kämpferinnen aus den eigenen Reihen.
Die Mannschaften, die im Pool B kämpfen.
Die beiden Brandenburger Mannschaften.

Zur Begrüßung der Teilnehmer sprachen die Vizepräsidentin des DJB, Michaela Engelmeier-Heite und der Staatssektretär im Bildungsministerium Martin Gorholt Grußworte.
Es folgte der Ausmarsch der Mannschaften




Die ersten Kampfpaarungen hießen:
UJKC Potsdam gegen den JC Rüsselsheim und KSV Esslingen gegen PSG Brandenburg
Hochkonzentriert gingen die Potsdamer Mädels das Unternehmen Meisterschaft an.

Toni Becker (Potsdam - blau) und Severine Pesch bestritten gleich einen Auftaktkampf nach Maß. Allerdings fiel die Entscheidung erst im Golden Score.
Toni siegte nach 7:42 min mit Yuko.
Zu dieser Zeit stand es im Pool B bereits 3:1 für Brandenburg.
Tatjana Moskwina
(Foto links gegen Bianca Schumayer), Uta Kühnen und Antje Petzsch gewannen vorzeitig. Nur Romy Tarangul musste sich äußerst schnell dem Überraschungsangriff der Esslingerin Marie Muller beugen.
Leider hielten die Brandenburger diesen Vorsprung nicht mehr. Anja Stuwe, Antje Merk und Ines Schlegel verloren ihre Kämpfe und damit stand es 4:3 für Esslingen.
Ein besonderes Highlight in der Paarung Potsdam-Rüsselsheim war der Kampf von Franziska Konitz (blau) gegen die Vize-Weltmeisterin Karina Bryant. Fünf Minuten Kampfzeit, in der die Führung ständig wechselte und Koni äußerst unbekümmert immer wieder ihre Chance suchte und auch fand waren Judo vom Feinsten. Letztendlich besiegte Koni mit einem Yuko-Vorsprung die aktuelle Europa- und Vize-Weltmeisterin Bryant und legte so den Grundstein für den Potsdamer Sieg über Rüsselsheim.
Die Zuschauer waren dabei der achte Mann auf der Matte. Es war eine Riesenstimmung!
Yvonne Bönisch besiegte Alexandra Lenk innerhalb von zwei Minuten (Foto rechts),
Julia Basler musste sich jedoch Jenny Karl (Foto unten) und Heide Wollert Edith Bosch (Foto unten rechts) beugen. Dies war allerdings nur noch Ergebniskorrektur.
Intensivste Unterstützung erhielten die Potsdamerinnen natürlich von ihrem Trainer Axel Kirchner

Auch gab es immer wieder den Erfahrungsaustausch zwischen den Mannschaftskameraden und sicher so manchen guten Tipp.
In der zweiten Runde besiegte Rüsselsheim den JC  Leipzig mit 6:1. Nur Europameisterin Anja Wagner konnte hier für Leipzig punkten.
Mönchengladbach und Brandenburg trennten sich 4:3. Tatjana Moskwina, Antje Merk und Uta Kühnen hießen die Siegerinnen auf Brandenburgs Seite. Damit ist die PSG Brandenburg Fünfter dieser Finalrunde.

In der dritten Runde gewann Potsdam souverän mit 6:1 gegen Leipzig und stand damit im Finale. Nur Sabine Goller konnte Toni Becker einen Punkt abnehmen. Auch der zweite Fünftplatzierte stand damit fest: JC Leipzig

Im Pool B gingen die Esslingerinnen ganz unbeschwert in den nächsten Kampf. Sie hatten immerhin bereits Bronze sicher. Stephanie Panitz gewann gegen Sheena Zander in weniger als zwei Minuten, Marie Muller machte einen Super-Kampf gegen Kitty Bravik und gewann ebenso. Janina Waldhausen von Mönchengladbach verbesserte zum 2:1 gegen Barbara Bandel.
Sonja Herz aus Esslingen konnte einen Koka-Vorsprung gegen Nicole Hafner über die Zeit retten und Nadine Leinweber kämpfte Esslingen nach reichlich drei Minuten zum 4:1 gegen keine Geringe als Janine Discher. Damit war die Finalteilnahme bereits entschieden und die beiden Punkte von Jacqueline Schrank (gegen Sandra Off - Verletzung) und Margot Wetzer (gegen Katharina Walta) für Mönchengladbach waren nur noch Ergebniskorrektur.

Damit ist der KSV Esslingen mit Siegen über Brandenburg und Mönchengladbach in das Finale eingezogen. Die Mädels, die bereits das Erreichen der Meisterrunde als großen Erfolg angesehen haben, können es kaum fassen im Finale zu stehen.
Unter den Zuschauern waren auch Judo-Größen wie Frank Möller (oben links), Weltmeister Andreas Preschel (daneben im schwarzen Shirt) sowie Vize-Europameister Dietmar Pufahl (vorn).


Emotionale Augenblicke bescherte die Anwesenheit des früheren vierfachen Europameisters Torsten Reißmann, den heute eine schwere Krankheit plagt.

Ein kleiner Fan begrüßt ihn (Foto unten li.).
Betreut wird Torsten von seiner Partnerin sowie seinen Freunden Axel Kirchner (rechts von ihm) und Dietmar Pufahl (stehend - Foto unten)

Gespräche am Rande: DJB-Vizepräsidentin Michaela Engelmeier-Heite, BJV-Präsident Hubert Sturm (Mitte), Leistungssportbeauftragter der Bundesjugendleitung Hartmut Paulat (rechts) mit Staatssekretär Martin Gorholt (links).


Nun geht es los. Wie viel kann die Mannschaft des KSV Esslingen den hoch motivierten
und starken Potsdamerinnen entgegensetzen?

Schnell ging der UJKC durch Toni Becker (-48 kg) in Führung. Sie besiegte bereits in 16 Sekunden die U20-Kämpferin Stephanie Panitz.

Die an diesem Tag überragende Marie Muller (-52 kg - Foto rechts) von Esslingen glich dann dann fast ebenso schnell zum 1:1 aus und gewann gegen Stephanie Schulz.


Durch das Verletzungspech im Schwergewicht musste Esslingen improvisieren. Um sich eventuelle Chancen aber zu erhalten, kam die zweite 52-kg-Kämpferin von Esslingen, Stephanie Schmidts gegen Franziska Konitz zum Einsatz. Immerhin 37 Sekunden wehrte sie sich erfolgreich. "Franziska hat dann sehr sauber zum Wurf angesetzt, sodass ich keine Chance mehr und auch keine Angst vor dem Gewichtsunterschied hatte" - so Steffi im Nachhinein. Es stand 2:1
Im vierten Kampf stand Yvonne Bönisch  gegen Sonja Herz nur 48 Sekunden auf der Matte, bis sie das 3:1 für Potsdam perfekt machte.

Nadine Leinweber, Vize-Internationale Deutsche Meisterin der U20 forderte dann Franziska Pufahl noch einmal (Foto rechts). Aber Franziska mit ihrem großen Erfahrungsschatz ließ nichts anbrennen und siegte nach voller Kampfzeit mit Waza ari.  Stand: 4:1 und damit war die Meisterschafts-Entscheidung bereits gefallen.

Das Publikum jubelte und feierte seine Meistermannschaft bereits lautstark.
Die beiden Siege von Julia Basler gegen Barbara Bandel in 29 Sekunden und von Heide Wollert  gegen Katharina Walta (in 3:28) gingen im Jubel schon fast unter und untermauerten eindrucksvoll die große Stärke des UJKC Potsdam.
Ein Riesen-Dank ans Publikum - die Freude der Potsdamerinnen kannte kaum Grenzen.
 
Aber es gab noch einen weitere jubelnde Mannschaft. Die Mädels des KSV Esslingen waren überglücklich über das Ergebnis und ließen sich die Freude über die Vizemeisterschaft nicht nehmen. Sie feierten die Silbermedaille ausgelassen und ließen auch das Publikum in der Halle daran Anteil nehmen. Sie sind wohl die glücklichsten Vizemeister die es je gab.

Nach kurzem Umbau ging es zur Siegerehrung. Medaillen, Pokale und Riesenurkunden warteten auf die Medaillengewinner dieses Finales.

Der JC Rüsselsheim wurde als Dritter geehrt, ebenso der 1. JC Mönchengladbach.
Die Mädels aus Esslingen konnten den Erfolg noch immer nicht fassen und freuten sich riesig über die Silbermedaille.

Und natürlich die strahlenden Mädels des
UJKC Potsdam:

Deutscher Mannschaftsmeister 2005
Herzlichen Glückwunsch!

Hier noch einige Impressionen der Siegerehrung für den UJKC:



Die PSG Brandenburg und der JC Leipzig wurden jeweils Fünfte dieser Finalrunde.

Besondere Beachtung fand, dass die beiden Finalisten und der JC Leipzig ausschließlich mit deutschen Kämpferinnen antraten.
Die Meistermannschaft aus Potsdam hat einen großen Teil aus dem eigenen Nachwuchs in der Mannschaft und durch die gute Zusammenarbeit mit Halle und Berlin noch weitere Spitzensportlerinnen. Ebenso kämpfen in Leipzig viele eigene Talente.
Der KSV Esslingen hatte fünf Kämpferinnen aus dem eigenen Nachwuchs in ihren Reihen und verstärkte sich mit Judokas aus der Region.
 
Nachlese:
Den jüngsten Fan des Vizemeisters hat dann doch der Schlaf übermannt und trotz der Freudenfeier und der Aufräumarbeiten in der Halle gaben der Pokal und die Silbermedaille die nötige innere Ruhe, um mittendrin zu schlafen.
Text und Fotos: Birgit Arendt