Sumo-Weltmeisterschaften
am 15. Oktober 2006 in Osaka/Japan 

Am 11. Oktober traten fünf Brandenburger die Reise nach Osaka in den Ortsteil Sakai zu den 14.Weltmeisterschaften in Japan an. In Osaka wurde nun schon das zweite Jahr hintereinander diese WM ausgetragen und hierfür wurde wieder das Sumostadion in Sakai  genutzt. Es ist ein Amphitheater mit einem in der Mitte gelegenen 60 cm hohen Kampfplatz aus Lehm. Also super Bedingungen zum Gelingen der Veranstaltung, aber leider haben die Japaner von den 20 angereisten Kampfrichtern nur vier zu den 36 Japanern zugelassen.

Am Sonntag den 15.Oktober war es dann soweit. 162 Kämpfer und Kämpferinnen aus 34 Nationen nahmen den Kampf auf um Amateur-Weltmeister im Sumo zu werden. Unsere jungen Kämpfer sind ausgezogen um bei den Großen der Welt zu lernen.

Erik Höft (-115 kg) verliert nach hartem Kampf gegen den späteren WM-Dritten Galvao aus Brasilien und kämpft sich über die Hoffnungsrunde über Piper (NZL), Klein (AUS) und Karaivanov (BUL) bis ins kleine Finale und verliert hier gegen den starken Vize-Europameister Yermakov (UKR).
Fred Köppen hat es bei seiner ersten WM auch gleich mit Spitzen-Sumotori zu tun. In den ersten Kämpfen hatte er einen Thailänder und einen starken Neuseeländer besiegt. In der dritten Runde hatte er gegen den amtierenden Vize-WM Karaev (200 kg Gewicht!) aus Russland keine Chance. In der Hoffnungsrunde landete der starke Chinese Liu mit Erstaunen aller auf dem Lehmboden. Dann kam jedoch mit dem zweifachen Weltmeister Robert Paczkow aus Polen eine zu hohe Hürde. Endresultat war ein sehr guter siebter Platz für Fred.

Peer Schmidt- Düwiger (-85 kg ), der Europameister aus Bayern, verliert im ersten Kampf gegen den Tschechen Matous und schied damit aus dem Wettkampf aus.

Bei dem Männer-Team war Erik Höft, Fred Köppen und Peer Schmidt-Düwinger im Einsatz. Gegen Tadschikistan und Großbritannien gewannen sie klar mit 3:0, verloren jedoch gegen den späteren Weltmeister Russland mit 0:3. Leider verloren sie dann auch gegen die Tschechen mit einem äußerst knappen 1:2, womit die Männer den siebten Platz belegten.

Die Rostockerin Steffi Müller (-65 kg) verlor ihren ersten Kampf gegen die Russin Vorobeva, gewann in der Hoffnungsrunde gegen Lins (BRA) und verlor dann wieder gegen die Starke Mongolin Selenge. Am Ende blieb auch für die letztjährige Vize-Weltmeisterin Steffi Müller der siebte Platz.

Nicole Hehemann (-80 kg) aus Osnabrück war zu sehr motiviert und verlor gleich den Auftakt gegen die Mongolin Baatar.

Die Brandenburgerin Anika Schulze stand in der offenen Klasse ohne Gewichtsbegrenzung mit ihren 85 kg auf verlorenen Posten. Gegen die Massen der Niederländerin Harteveld mit 155 kg und der Japanerin Rie mit 150 kg gab es keinen Halt auf dem Ring.

Sandra Köppen- Zuckschwerdt (über 80 kg) hatte zum Auftakt ein Freilos, kämpfte dann gegen die Mongolin Yadmaa und drängte diese mit voller Power aus dem Ring. Im Einzug ins Finale musste auch die WM-Dritte Bozilova (BUL) die Stärke von Sandra anerkennen. Im Finale „verlor“ Sandra sehr umstritten gegen ihre größte Rivalin Olessia Kovalenko (vielfache EM und WM) aus Russland. Sandra warf am Rand des Ringes ihre Gegnerin, die sich dabei abstützte (was übersehen wurde) und beide fielen auf den Lehm. Kovalenko die sich als Verliererin sah ging vom Kampfplatz, wurde dann zurückgeholt und zum Sieger ernannt.

In den abschließenden Mannschaftskämpfen startete erfolgreich das Frauenteam mit Sandra Köppen, Anika Schulze und Nicole Hehemann gegen Hongkong 3:0, aber auch hier waren  die Favoriten in einen Pool gelost worden. Nach diesem Sieg verloren die Frauen gegen Russland knapp mit 1:2. Sandra gewann dabei sehr sicher gegen die Weltmeisterin Zhigalova, jedoch standen die anderen beiden Kämpferinnen auf verlorenen Posten, weil die beiden Russinnen mehr als 150 kg wogen. In der Hoffnungsrunde gewannen die Deutschen Damen gegen Taipei-China und verloren letztendlich um Bronze gegen die Mongolen mit 2:1.

Bei dieser WM hatten uns die Männer positiv überrascht und bei den Damen müssen wir neue Wege gehen um zu alten Erfolgen zu kommen. 

W. Zuckschwerdt