Es gibt sie wieder: die Hoppegartener  Dynamos

Jubiläen haben immer etwas Besonderes. Das 10-jährige Vereinsjubiläum der "Budofreunde Dahlwitz-Hoppegarten" nutzten am 9. Dezember 2006 die Vereinsmitglieder zur Umbenennung ihres Namens in "Budoverein Dynamo Hoppegarten".
Damit wollen die nahezu 700 Mitglieder (etwa 300 Judokas) an alte Traditionen anknüpfen, "ohne nostalgisch zu sein", wie es Vereinsvorsitzender Volkmar Seidel  formulierte.

Vor 50 Jahren war die Judoabteilung des SC Dynamo Berlin zur Entlastung des Clubs nach Hoppegarten ausgegliedert worden, erläuterte Gert Schneider, Jahrzehnte lang deren Cheftrainer und nun Ehrenvorsitzender.


Foto: Thomas Ohlerich; von links nach rechts:
Frank Borkowski (EM-Bronze 1990/letzter DDR-Meister 1990),
Dietmar Lorenz (1. deutscher Olympiasieger und 4x Europameister),
Jürgen Möller (Junioren-Europameister in 70er Jahren),
Dr. Herbert Steudel (Ehrenmitglied und 28 Jahre Arzt der DDR-Nationalmannschaft),
Reinhardt Arndt (3x EM-Dritter), Matthias Karl (mit SC Dynamo Europacupsieger),
Gert Schneider (Ehrenvorsitzender, ehem. Cheftrainer und seit über 40 Jahren in Hoppegarten tätig),
Dietmar Hötger (Olympia-Bronze 1972, 2x Europameister, in den 90er Jahren Bundestrainer),
Martin Schmidt (Junioren-EM 1989, EM 1995), Dieter Scholz (Vize-EM 1969).

In seiner Amtszeit und überhaupt seien die Randberliner unter dem Namen SC Dynamo Hoppegarten bis 1990 zu einem der erfolgreichsten Judo-Vereine Europas herangereift. Aus ihm stammen der erste deutsche Olympiasieger Dietmar Lorenz und der erste deutsche Weltmeister Detlef Ultsch.

Ultsch, heute Bundestrainer U20, wiederholte seinen Triumph 1983. Damals hatte Andreas Preschel (heute Trainer beim UJKC Potsdam) für das dritte Gold gesorgt.
Karl Nitz war 1963 der erste Europameister des Klubs. Weitere elf Titel sind dann dazu gekommen, u.a. allein vier von Dietmar Lorenz und je zwei durch Günter Krüger, Dietmar Hötger und Henry Stöhr.

Hötger war überhaupt der Erste, der 1972 eine olympische Medaille des Deutschen Judoverbandes gewann. Insgesamt errangen die Hoppegartener Dynamos bei Olympia einmal Gold, zweimal Silber und fünfmal Bronze, ergänzt wird die großartige Erfolgsbilanz durch drei WM-Titel, zwei Vizeweltmeister und sieben Bronzemedaillen und bei Europameisterschaften gabs zwölf Mal Goild, 13 x Silber und 37 Bronzemedaillen! Zudem  gewannen 1977 die Judokas den Europacup. 
Auch bei Jugend- und Junioren-Europameisterschaften waren die Hoppegartener erfolgreich. Die Jugendlichen erkämpften neun EM-Titel, zwei Vizetitel und vier Bronzemedaillen, die Junioren sechs Mal Gold, acht Mal Silber und zehn Mal Bronze.

Seit 1990 erst unter dem Namen SC Berlin und später als Budofreunde Dahlwitz-Hoppegarten widmete der Verein sich vorwiegend dem Nachwuchs, der aus Hoppegarten und den Nachbargemeinden Neuenhagen und Schöneiche kommt. Mit dem letzten DDR-Meister im Halbschwergewicht und Open sowie EM-Dritten 1990 Frank Borkowski und dem Bundes-A-Kampfrichter Gerd Dittrich stehen zwei renommierte ehrenamtliche Trainer im Dienste des BDH.

Katrin Dittrich, die ihre Judolaufbahn einst in Hoppegarten begann und 2002 Junioren-Europameisterin im Schwergewicht wurde, hat die Tradition vorerst fortgesetzt.
Sarah Rister (DM-Dritte) und Pierre Borkowski (DM-Dritter U17) sind inzwischen beim SC Berlin in Aktion.

Anlässlich der Festveranstaltung übergab mit Volker Schulz ein Vertreter der Sparkasse Märkisch-Oderland 2.500,00 € zur weiteren Nachwuchsförderung des Budovereins Dynamo Hoppegarten.

Text: Karl-Heinz Otto