Der frühere Bundestrainer der Männer Dietmar Hötger feiert seinen 60. Geburtstag

Am 8. Juni feiert Dietmar Hötger, einer der erfolgreichsten deutschen Judo-Trainer, den 60. Geburtstag.

Der frühere Männertrainer bei Dynamo Hoppegarten und ehemaliger Bundestrainer der Männer betreut nun bereits seit drei Jahren die Judoka, die bei der Bundespolizei eine Ausbildung zum Polizeimeister absolvieren.


Bescheiden und ruhig, dennoch klar und deutlich in seinen Hinweisen an die Sportler steht er im täglichen Training auf der Matte.

Karl-Heinz Lehmann als früherer Europameister und Olympia-Dritter wirft ein, dass er bereits in seiner aktiven Zeit von Dietmar Hötger profitiert hat. „Bei der Europameisterschaft 1983 in Paris stand ich im Kampf um Bronze gegen einen Russen. Der entscheidende Hinweis vom Mattenrand kam von Dietmar und ich gewann Bronze“, hebt er anerkennend hervor.

Schon seit 45 Jahren hat Dietmar Hötger sich dem Judo verschrieben, begann erst mit 15 Jahren mit diesem Sport, um bereits zehn Jahre später die europäische Spitze zu dominieren. Zwischen 1970 und 1976 war er je zwei Mal Europa- und Vize-Europameister, wurde 1973 Vize-Weltmeister nachdem er 1971 bereits Bronze gewann, ebenso wie bei Olympia 1972 in München.

Folgerichtig blieb er dem Judosport verbunden und schlug die Trainerlaufbahn ein. Ab 1977 war er anfangs Junioren-, danach Männertrainer bei Dynamo Hoppegarten und knüpfte als solcher nahtlos an seine eigenen Erfolge an. Mit Dietmar Lorenz und Udo Quellmalz hat er zwei Athleten zum Olympiasieg geführt, Andreas Preschel, Detlef Ultsch und Udo Quellmalz sind unter seiner Führung Weltmeister geworden. Viele Europameistertitel und weitere Medaillengewinne kommen dazu, ebenso zwei Mannschafts-EM-Titel.

1991 griff der Deutsche Judo-Bund auf seine Erfahrungen zurück und er wurde Männer-Bundestrainer. Sehr erfolgreiche Jahre folgten, unter anderem mit dem Olympiasieg von Udo Quellmalz.

Für das Jahr 2000 kündigte er bereits langfristig seinen Rücktritt nach Olympia in Sydney an. „Neun Jahre Bundestrainer haben sehr viel Kraft gekostet. Ich merkte vor allem körperlich, dass ich keine weiteren vier Jahre durchstehen kann.“

Warum Olympia 2000 in Sydney nicht so erfolgreich lief wie in den Jahren zuvor ist heute schwer zu erklären. „Wir waren an einem Generationenwechsel angekommen. Die nachrückenden jungen Sportler waren jedoch noch nicht so weit.“ Kritisch schätzt er aber auch ein, dass im Trainingsprozess Fehler gemacht worden sind. „Wir sind damals von den erprobten Standardprogrammen in der Vorbereitung auf die Höhepunkte abgegangen, ich habe Neues probiert, neue Trainingsprogramme, Inhalte, veränderte methodische Herangehensweisen. Das hat sich im Nachhinein als nicht erfolgreiche Strategie herausgestellt." 

Von seiner neuen Aufgabe als Trainer bei der Bundespolizei ist er begeistert. „Es ist eine wunderbare Aufgabe, die ich gern und mit viel Freude mache.“

Seinen Schützling Mareen Kräh hat er bereits zu EM-Bronze geführt, weiteres Potential ist in dieser Trainingsgruppe vorhanden.

Seinen Geburtstag wird er mit seiner Familie, mit seinen Freunden und vielen Judokas feiern. Wir gratulieren auf das Herzlichste und wünschen Dietmar Hötger noch weitere erfolgreiche Judo-Jahre bei bester Gesundheit!