Bundesliga-Finale der Frauen im Potsdam
20. Oktober 2007

Es sollte eine schöne Finalrunde werden. Nicht nur Spannung pur war angesagt sondern auch das Rahmenprogramm versprach Leckerbissen.

Akrobatik und Tanz bestimmten die Pausendarbietungen und hochrangige Gäste waren anwesend.

So gab sich Potsdams und Brandenburgs Politprominenz mit den Bürgermeistern die Ehre der Anwesenheit und es gab auch die ministerielle Ehrbezeugung u.a. durch Brandenburgs Sport- und Bildungsminister Holger Rupprecht.
Aber auch der IBF Boxweltmeister Arthur Abraham war der Einladung von Potsdam gefolgt und war sowohl im Interview (Bild Mitte) als auch bei der Siegerehrung der Deutschen Meister zu erleben.

Hier war aber erst einmal Jubel angesagt.

Vor ca. 1000 Besuchern in der Halle freuten sich die Brandenburger über den Finaleinzug. Sie ließen Kim Chi Wiesbaden und den SC Berlin hinter sich und gewannen beide Vergleiche mit 5:2.

Wiesbaden gewann aus diesem Pool die Bronzemedaille.

Tatjana Moskwina für Brandenburg siegt im Kampf gegen Franziska Pinske für den SC Berlin (Foto unten).

rechts daneben: Sandra Köppen siegt gegen Anne Gramkow von Berlin.
 


Im zweiten Pool ging es heiß her.

Gewannen die Potsdamerinnen gegen den KSV Esslingen mit 7:0 noch recht eindeutig, aber bereits gegen den SC Leipzig war schon Spannung pur angesagt.
Nur der jeweilige Pool-Erste kam ins Finale, und das versuchten beide Mannschaften.

Erst im letzten Mannschaftskampf fiel die Entscheidung zugunsten der Potsdamerinnen.
Leipzig wurde damit Dritter.

 

Toni Becker gewinnt gegen Stephanie Panitz von Esslingen in der GK bis 52 kg (oben).

Katrin Beinroth für Potsdam und Katrin Dittrich für Leipzig trennen sich unentschieden.

Claudia Ahrens musste leider auch eine Niederlage einstecken, sie verlor gegen Melanie Gerber.
Yvonne Bönisch gewann gegen Anja Wagner aus Leipzig.


Vor dem Finale wiegelten viele ab. Ist nun die Mannschaft in ihrer Geschlossenheit um die Brandenburger Schwergewichtlerin Sandra Köppen-Zuckschwerdt oder um die Potsdamer Olympiasiegerin Yvonne Bönisch stärker?

 

Auf jeden Fall punktete Brandenburg erst einmal und gewann die ersten drei Kämpfe sehr souverän. Mareen Kräh, Sandra Köppen und Tatjana Moskwina erkämpften jeweils vorzeitig den Sieg.
Links: Sandra Köppen gewinnt gegen Franziska Konitz im Schwergewicht.

Potsdam hatte da sicher bereits die Hoffnungen auf den Meistertitel weit herunter geschraubt.


Und dann kam in der Gewichtsklasse bis 78 kg die WM-Dritte von 2005 Catherine Jacques für Brandenburg und für Potsdam das „Küken“, die siebzehnjährige Luise Malzahn.

Wie Luise dann souverän den Kampf gestaltete und eine Wertung nach der anderen einheimste, war schon aller Achtung wert. Jacques drehte zu spät auf und konnte den Vorsprung von Malzahn nicht mehr einholen.


Dann begann eine furiose Aufholjagd der Potsdamerinnen. Yvonne Bönisch und Heide Wollert gewannen jeweils in wenigen Sekunden und damit stand es vor dem letzten Kampf unentschieden - die Spannung war kaum zu toppen.
 

Den letzten Kampf bestritten Inga Golaszeska für Potsdam und Marlen Hein für Brandenburg. Vier Minuten lang gab es keinerlei Wertung. Beide Sportlerinnen schenkten sich nichts. Dann jedoch ein Waza-ari für Golaszewska. Am Endergebnis konnte dann auch der Koka für Marlen Hein (für Shido) nichts mehr ausrichten. Die Zuschauer zählten die letzten Sekunden und anschließend tobte die Halle.

 

„Luise war heute unser Match-Winner. Danach wussten wir, dass da noch was möglich ist und drehten alle auf.“ kommentierte Yvonne Bönisch glücklich über den Erfolg in ihrem letzten Wettkampf des Jahres 2007 die hervorragende Leistung der Nachwuchsathletin.


Potsdam war nach 2005 wieder Deutscher Meister und verwies Brandenburg auf den Silberrang.

Beide Brandenburger Mannschaften demonstrierten eindrucksvoll ihre Stärke im Frauen-Judo.

 

Aber nicht nur diese beiden Mannschaften vereinen Brandenburger Kämpferinnen. Eine ganze Reihe an Sportlerinnen aus Brandenburg kämpfen in vielen anderen Mannschaften, so z.B. Susi Zimmermann und Katrin Dittrich in Leipzig, Anica Kilper, Franziska Pinske und Beatrice Rietz für den SC Berlin, Anne Kätzler und Tina Hild in Neumünster, Melanie Lierka in Hamburg.

 

Deutscher Meister: UJKC Potsdam

 

Deutscher Vize-Meister: PSG Dynamo Brandenburg

 

Text: Birgit Arendt
Fotos: Birgit Arendt und Heiko Hermann