Der Judo-Doktor wird 70:  Dr. Herbert Steudel
 

Seit Jahrzehnten ist er dem Judo-Sport auf engste Weise verbunden. Er betreute Olympiasieger Dietmar Lorenz, Weltmeister Detlef Ultsch und Andreas Preschel und viele andere Größen unseres Sports.

 

Mit seinem Namen sind zu allererst die großen Erfolge des DDR-Judosports eng verbunden. 30 Jahre stand er in Diensten des nationalen und internationalen Judosports. Von 1975 bis 1990 war er Verbandsarzt des Deutschen Judo-Verbandes der DDR, bis 1995 gehörte er der Medizinischen Kommission der EJU an.
 

„Aus beruflichen Gründen – ich hatte 1990 eine Praxis eröffnet – musste ich die internationale Arbeit einstellen. Mein Nachfolger in der EJU ist ja Dr. Albert Güßbacher“, sagte der Jubilar.

In Steudels „Amtszeit“ fallen der Olympiasieg von Dietmar Lorenz, die  drei WM-Titel von Detlef Ultsch und Andreas Preschel, 15 EM-Titel - unter anderem von Torsten Reißmann - und ein Menge Medaillen allein bei den Erwachsenen. Hinzu kommen die vielen Erfolge im Nachwuchsbereich.  

Daran erinnert sich der „Doc“ im Allgemeinen, aber natürlich an die Olympia- und die WM-Triumphe im Besonderen. „Und dann war ja noch das Jahr 1978, als die DDR-Akteure in Helsinki mit fünfmal Gold und je einmal Silber und Bronze so glänzend dominierten“, wirft Dr. Steudel einen Blick zurück

 

Der Sportmediziner sah seine Aufgabe in erster Linie in der Prophylaxe, um Verletzungen zu minimieren.

 

Judo lässt ihn auch heute nicht los, selbst wenn ihn die Arbeit in seiner Praxis in Hoppegarten kaum Zeit für etwas anderes lässt. Schon deshalb nicht, weil junge und gestandene Kämpfer von Vereinen aus Berlin und Brandenburg und auch viele Ehemalige wie Dietmar Lorenz, Henry Stöhr und Dietmar Hötger, aber auch die früheren Nationalmannschaftsathleten Karl-Heinz Lehmann, Reinhard Arndt und viele mehr auf seine Erfahrungen bauen, wenn`s mal zwickt.

 

Und wenn es die Zeit erlaubt, ist er auch noch bei Wettkämpfen dabei. Die WM in Kairo und Osaka  hat er vor Ort besucht. „Da geht es auch um die Wiederbelebung alter Bekanntschaften wie mit Anton Geesink zum Beispiel“.    

 

Karl-Heinz Otto