Viele Hürden meisterhaft genommen -
Dr. Elke Seidel legt erfolgreich 3. Meistergrad ab 
 

Das neue Jahr begann für die Verantwortlichen des Judoclubs Jänschwalde gleich mit einem Höhepunkt der besonderen und seltenen Art.
Die Trainerin des Jänschwalder Nachwuchses, Frau Dr. Elke Seidel, stellte sich am 12. Januar in Strausberg zur Prüfung des 3. Dan.


Seit über einem Jahr hat sie dieses Ziel ins Auge gefasst und arbeitete seither überaus hart an der Umsetzung dieser großen Aufgabe. Dabei hatte sie es von Anfang an nicht einfach, denn es war für sie schwer einen geeigneten Partner zu finden, welcher die technischen Fähigkeiten und ausreichend Judoerfahrung mitbringt. Zudem mussten die körperlichen Konditionen passen und so durfte der Partner im Gewicht nicht zu weit oben liegen, da Elke eine besonders leichte Sportlerin ist. Und was ebenfalls sehr wichtig ist, Einsatzbereitschaft, Ausdauer und der Wille sich körperlichen Strapazen zu unterziehen muss gegeben sein.

Alle diese Voraussetzungen fand sie in ihrem Partner Thomas Wernitz (TSG Lübbenau) und ihrem Sohn Kevin. Thomas, der mit Elke auch schon sehr erfolgreich bei Katameisterschaften war, stellte sich für diese Aufgabe ganz in ihre Dienste. Auch von der Entfernung zwischen beiden Trainingsorten ließ sich Elke nicht beeinflussen, denn dieses bedeutete, das immer einer der Beiden den Aufwand des Fahrens hatte. Keine äußeren Umstände konnten Elke davon abhalten beharrlich an ihrer Zielstellung zu arbeiten. Zweifellos eine Fähigkeit, die ein Meister im Judo haben muss. Für die Aufgaben im Boden hatte sie ihren Sohn Kevin (1. Kyu) als Partner an ihrer Seite. Auch er ist schon lange Jahre Judoka und konnte sich bei dieser Aufgabe auch selbst weiter entwickeln und dazu lernen.

Vor allem die letzten zwei Monate und die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr nutzten sie für die Vorbereitung. Und so waren auch die Feiertage, zumindest teilweise, durch Judo geprägt. Für die Prüfung musste sich Elke auf die Kata der Gegenwürfe (Gonosen-no-kata), auf verschiedene Varianten unterschiedlicher Wurftechniken, auf Verkettungen und Problemlösungen im Boden, sowie auf eine anspruchsvolle Methodikaufgabe, ebenfalls im Boden, vorbereiten. Das Niveau und Aufgabenprofil des 3. Dan unterscheidet sich damit deutlich von dem des 2. Dan. Vielleicht einer der Gründe, warum sich in den letzten Jahren seit der Wende nur 30 Judoka aus Brandenburg dieser Prüfung unterzogen. Elke kann sich nun stolz als Nummer 31 derjenigen einreihen, die diese Aufgabe mit Bravour bestanden haben. Zweifellos gehört Sie damit zu einer gewissen Elite.

In den einzelnen Teilbereichen legte sie sehr akzeptable Leistungen an den Tag und auch das ein oder andere „Schmankerl“, was die Prüfer sehr erfreute, war enthalten.

Nach insgesamt 90 Minuten Prüfungsdauer konnte der Vorsitzende der Prüfungskommission und Vize-Präsident des BJV, Jan Schröder ( 6. Dan), eine positive Leistung auswerten. „Hervorzuheben gilt sicher, das sich Elke aller Umstände zum Trotz einer Prüfung unterzog, was auch immer im Interesse des Landesverbandes und des Judos ist“, meinte Schröder.


Das Gesicht voller Freude waren nun alle Strapazen vergessen. Auch die anderen beiden Prüfer, zum einen der Referent Prüfungswesen im BJV, Martin Reißmann (5. Dan), und Mirko Wockatz (3. Dan) Cheftrainer des KSC Strausberg, zeigten sich erfreut darüber, dass Elke aus Ihren Möglichkeiten das Optimale herausgeholt hat und gratulierten zur erfolgreichen Prüfung. Trotz aller Freude über den positiven Ausgang der Prüfung hat Elke es nicht vergessen sich bei denen zu bedanken, die einen großen Anteil an ihrem Erfolg hatten. Ihren beiden Partnern Thomas und Kevin, die ihre Aufgabe ebenfalls sehr gut gemacht haben und ihrerseits ebenfalls viele Entbehrungen auf sich nehmen mussten, überreichte sie als Dankeschön zum Abschluss jeweils einen neuen Judoanzug.

Mit der Prüfung zum 3. Dan ist Elke der dritte Judoka des Vereins, der sich dieser Dan-Prüfung auf Landesebene unterzieht und gleichzeitig die erste weibliche Sportlerin aus Jänschwalde der das gelungen ist. Somit konnte sie am Montag zum Trainingsauftakt des neuen Jahres mit einem neuen Gürtel ihre Schützlinge auf der Matte begrüßen.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Leistung.

Text: Daniel Klenner
Fotos: Karsten Seidel