Viertelfinale der Bundesliga
JC 90 Frankfurt (Oder) gegen den JC Leipzig
am 11. Oktober in der Oderlandhalle Frankfurt (Oder)

In einem spannenden Viertelfinale ging es um den Einzug in die Finalrunde am 8. November in Abensberg. Der JC 90 hatte großen Respekt vor Leipzig, war sich aber auch seiner Stärken bewusst. Dennoch kam so mancher Kampfausgang anders als geplant...

Hier erst einmal die Mannschaftsaufstellung und die Kampfrichter zur Begrüßung.
 


 

Der JC 90 startete gleich furios.
Evgeni Borodavko siegte in der Klasse bis 90 kg mit einem Waza-ari gegen Frank Dedek, Nils Dochow (Foto unten) in der 66-Kilo-Klasse mit einem starken Hiza-guruma gegen Stefan Leonhard nach 90 Sekunden, und auch Robert Krawczyk besiegte Robert Conrad.
Damit stand es nach drei Begegnungen 3:0.

Leipzig versuchte eine Aufholjagd. Henry Hubert besiegte nur wenige Tage nach dem Deutschen Polizei-Meisterschafts-Finale wiederum Sebastian Bähr und Simon Yacoub beherrschte Paul Schäfer mit einem sauberen Tai-otoshi.
Marcel Jamet hatte gegen Manuel Viehweg zwar bereits nach kurzer Zeit den Sieg zugesprochen bekommen für eine Festhalte. Kurz danach stellte sich jedoch heraus, dass die Zeit nach einer zwischenzeitlichen Unterbrechung der Festhalte unkorrekt weitergelaufen ist. Unbeirrt kämpfte daraufhin Marcel weiter und wartete auf die nächste Chance einer Festhalte. Diese brachte ihm dann verdientermaßen den Ippon.

Nico Müller trennte sich gegen Johannes Herzig unentschieden und stellte damit das Endergebnis der ersten Runde fest: 4:2 für den JC 90.

Auch die zweite Runde ging gleich rasant los. 
Robert Zimmermann kämpfte gegen Frank Dedek und auch er gewann mit einem Waza-ari.

Michael Rex musste sich anschließend Hannes Conrad mit einem Uchi-mata-gaeshi beugen. Lukas Blach und Robert Gess trennten sich unentschieden. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 5:3.

Die restlichen beiden fehlenden Punkte waren "rechnerisch" durchaus ein Problem. Zwar lösbar, aber nicht sicher. Insofern bangten die Frankfurter durchaus noch eine Weile.

Dann kam jedoch die Überraschung. Zum einen für die Zuschauer, zum anderen aber auch vom Ergebnis her.
Im Schwergewicht trat plötzlich Halbschwer-gewichtler Thomas Pille an und stand dem Routinier Henry Hubert gegenüber.
Thomas nutzte jedoch seine Chance und packte Henry Hubert mit einem lehrbuchreifen Uchi-mata auf die Matte - 6:3.
Youngstar Denny Paul Kiel, der gerade mal 17 Jahre alt ist und vom thüringischen Schmalkalden vor Jahren an die Sportschule Frankfurt (Oder) kam, war die Alternative im 60-Kilo-Limit. Jeder traute ihm schon einiges zu, man erwartete jedoch nicht unbedingt einen Sieg von ihm.
Wie er sich jedoch gegen den erfahrenen Simon Yacoub hielt und letztendlich ein Unentschieden erwirkte, nötigte schon einiges an Respekt ab.
Denny avancierte in diesem Fall zum Matchwinner, denn mit seinem Unentschieden war klar, die Leipziger können das Ergebnis nicht mehr kippen.

Hier ein banger Blick zur Uhr - noch ein paar Sekunden bis zum Kampfende...


 

Voller innerer Freude und fast Fassungslosigkeit nimmt Denny die Hiki-wake-Entscheidung des Kampfrichters entgegen und wird von seinen Kumpels gefeiert.


Finale, Finale - skandierten die Fans in der Halle. Der Rest war dann fast nur noch Makulatur.
Marcel Jamet setzte gegen Rene Kisten zwar einen schönen Kata-guruma an und erhielt einen Waza-ari. Dieser konterte kurz danach mit einem Sumi-gaeshi und gewann den Kampf. Es stand damit vor dem letzten Kampf 6:4.
Marc Schäle band dann den Sack zu und gewann gegen Johannes Herzig mit einem O-uchi-gari nach weniger als zwei Minuten.
 
Mit dem Ergebnis von 7:4 (59:49 Unterpunkte) zieht damit der JC 90 in die Finalrunde der Deutschen Meisterschaft ein und wird am 8. November in Abensberg gegen den TSV Großhadern um den Einzug ins Finale kämpfen.

Die Mannschaft feiert derweil seine beiden wichtigsten (ungeplanten) Punktelieferanten Denny Paul Kiel (Foto) und Mannschaftskapitän Thomas Pille.


Text und Fotos: Birgit Arendt