Sportschüler mit guten Leistungen zum Meistergrad 
am 21. Oktober 2009 in Frankfurt (Oder)
 

   

Am 21. Oktober stand für die beiden Sportschüler Sören Orsin und Benjamin Alex aus Frankfurt (Oder) ein nicht ganz alltäglicher Termin auf dem Trainingsplan. Nicht etwa eine Randori-Einheit oder Kraftraum war geplant, sondern die Prüfung zum schwarzen Gürtel im Judo. Nachdem die Prüfung schon mehrfach verschoben werden musste, legte der Verantwortliche Stefan Niesecke, der beide auch fachlich in der Vorbereitung zur Seite stand, nun alles daran damit beide Sportler zu ihrem lang ersehnten Ziel kommen. Die Ferienzeit schien dafür geradezu ideal, da dann auch am Bundesleistungszentrum etwas Ruhe einkehrt. So organisierte er eine Prüfungskommission, welche unter dem Vorsitz von Hubert Sturm (8. Dan; Ffo.), sowie den Beisitzern Daniel Klenner (3. Dan; Jänschwalde) und Stefan selbst (3. Dan; Ffo) eine ansprechende Leistung geboten bekommen sollte.

Beide Sportler haben eine würdige Prüfungsatmosphäre in der Halle geschaffen. Nun lag es nur noch an ihnen, diesen Tag erfolgreich zu beenden.

Sie haben im Wechsel jeden Teilbereich demonstriert und dabei füreinander als Uke fungiert, was auch konditionell ein hoher Anspruch ist. Da Kata für Leistungsportler im Judo sicher nie den Schwerpunkt einnehmen wird, lagen hier auch die größten Reserven im Vergleich zum restlichen Programm. Trotzdem war es gerade vor diesem Hintergrund eine ansprechende Demonstration, welche die Kommission mit Noten von 2,5-3 bewertet hat.

Besonders die anspruchsvollen Techniken wie z.B. Ura-nage oder Yoko-gake, wurden eindrucksvoll demonstriert. Im Standbereich konnten dann beide ihre Stärken ausspielen. Sie haben sehr niveauvolle Techniken gewählt. Gerade auch in den Bereichen Kombinationen und Konter. Vieles was im modernen Wettkampfjudo zur Zeit eine Rolle spielt war dabei. Hier merkte man, dass beide in ihrem Metier waren. Und so gab die Kommission Noten von 1,5 –1,8 im Bereich Stand.

Im Boden war es eine ähnlich ansprechende Leistung. Auch hier waren es wieder die Aufgabenstellungen, welche an das Wettkampfjudo angelehnt sind, wo beide stark waren. So gab es auch hier gute Noten mit 1,8-2,0.

Letztlich blieb noch das Wahlfach. Beide haben sich für die technisch/taktisch/methodische Aufgabe entschieden. Sie stellten jeweils ihre Spezialtechniken vor. Entsprechend der Aufgabenstellung zeigten sie ihre Herangehensweise bei unterschiedlichen Verhalten der Gegner. Ein paar Schwierigkeiten gab es nur in der Methodik. Doch durch Zielführende Fragen der Kommission gelang es doch, den Prüflingen den ein oder anderen Fachterminus heraus zu kitzeln.

Mit der Benotung von 2,3 für beide gab es am Ende auch hier, ein gutes Ergebnis. Gleich nach der Prüfung ging es zur Auswertung. Vorsitzender Sturm verkündete das positive Ergebnis. Alex und Orsin nahmen die Glückwünsche der Kommission und die neuen Gürtel mit Freude entgegen. Die Kommission brachte in ihrer Auswertung die Stärken Beider auf den Punkt und gab Hinweise, woran man noch arbeiten kann. Für beide bleibt die Erkenntnis, dass man in so einer Prüfung mit Uke und sich selbst schonender umgehen kann. Da es kein Wettkampf ist muss man nicht permanent Vollgas geben.

Sie haben so ein Tempo vorgelegt dass die Prüfung mit Eröffnung und Auswertung nach zwei Stunden vorbei war. Danach mussten beide auch erst  einmal durchatmen. Positiv hervorzuheben gilt es auch, dass Sie sich zum Großteil in Eigenregie vorbereitet hatten und das zusätzlich zu ihrem normalen Trainingspensum. Also an wettkampffreien Wochenenden und in den Ferien. Auch dies verdient Anerkennung.

An beide noch einmal herzlichen Glückwunsch und genießt euren Erfolg auch ein bisschen. Vergesst aber nich: Dan heißt nicht nur Meister sondern auch Stufe. Eine Stufe auf einer stetig weiterführenden Entwicklung. Man ist damit nicht am Ende angekommen.

Daniel Klenner
Foto: Silke Kleefeld