Ulrich Klocke referiert auf Prüferhauptversammlung
Neue Dan-PO, Musterprüfung und hohe Ehrungen bereicherten Lehrgang
am 05.12.2009
Am Samstag, den 05.12. gab es im
Terminkalender des BJV noch einen wichtigen Höhepunkt. Wie immer am Ende des
Jahres lud der Prüfungsreferent Martin Reißmann alle lizenzierten Prüfer des
Landesverbandes zur jährlichen Hauptversammlung/Weiterbildung nach
Strausberg.
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Wie auch in den letzten Jahren,
hatte das Organisationsteam rund um Mirco Wockatz die Judohalle wieder
entsprechend gut vorbereitet, sodass ein reibungsloser Ablauf möglich war.
Mit im Boot waren natürlich auch die guten Strausberger Feen, welche die
Versorgung sicher stellten.
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Nachdem in den letzten Jahren
immer besondere Highlights auf der Weiterbildung geboten wurden, wie z. B.
Vorträge von externen Referenten oder der gemeinsame Lehrgang mit Berlin,
hatte sich das Referententeam Jan Schröder und Martin Reißmann für 2009 auch
wieder etwas Besonderes einfallen lassen. |
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Die Prüferhauptversammlung, an
der über 70 von derzeit 107 Prüfern teilnahmen, begann nach der Eröffnung
der Veranstaltung durch den Prüfungsreferenten Martin Reißmann
traditionsgemäß mit einigen Erläuterungen des Präsidenten Jan Schröder.
Natürlich durfte der entsprechend
akribisch ausgearbeitete Rechenschaftsbericht des Prüfungsreferenten nicht
fehlen, der sich dann an die Ausführungen von Jan Schröder anschloss.
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Danach folgte der sicher
emotionsreichste und vor allem auch historische Moment des Tages. Laut
Beschluss der MV des DJB hatte unser Präsident Jan Schröder nun die
ehrenvolle Aufgabe, dem Sportfreund Willi Lorbeer, der kurz zuvor mit viel
Beifall durch die Prüfer des BJV begrüßt wurde, den 9. Dan zu überreichen. |
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Für den fast 95-jährigen, der
sich noch immer auf der Matte mit Judo und anderem Sport beschäftigt und
einst als Trainer 24 Europameister, 17 Vize-Europameister und 23
EM-Bronzemedaillen erreicht hat, wurde vor über einem Monat vom Ehrenrat und
von der Mitgliederversammlung des DJB die Auszeichnung mit dem 9. Dan
bestätigt. |
Willi Lorbeer ist damit der
vierte Judoka, der jemals durch den Deutschen Judo-Bund mit dem 9. Dan
ausgezeichnet wurde und er ist der zweite Träger des 9. Dan nach Henry
Hempel im BJV.
Herzlichen Glückwunsch dazu!
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Nach diesem bewegenden Ereignis
eröffnete Martin Reißmann die eigentliche Weiterbildung. Er stellte die neue
überarbeitete Dan-Prüfungsordnung des DJB vor, die auf der
Mitgliederversammlung des DJB am 31.10.2009 verabschiedet wurde.
Hilfreich für den weiteren
Verlauf der Weiterbildung war, dass mit unserem Präsidenten Jan Schröder und
dem Gastreferenten Ulrich Klocke zwei Mitglieder der DJB-Arbeitsgruppe
anwesend waren, die an der Überarbeitung der Dan-PO direkt mitgewirkt
hatten. |
Die anwesenden Prüfer konnten
sehr gut erkennen, dass durchaus versucht wurde, den Umfang der Inhalte der
Prüfung, insbesondere beim Prüfungsprogramm des 2. Dan zu verringern. Aber
sie sahen auch, dass es nicht zwingend einfacher geworden ist. Man
verzichtet auf Quantität zugunsten von Qualität und tieferem
theoretisch-fachlichen Anspruch. |
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So ist z.B. das Fach Theorie
explizit aufgeführt und wird auch entsprechend der Inhalte des jeweiligen
Dans mit von Dan zu Dan steigenden Anforderungen abverlangt.
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An die Vorstellung der Dan-PO
schloss sich ein äußerst interessanter Vortrag zur Entwicklung der Go-Kyo
und zur geschichtlichen Entwicklung des Judo an, der insbesondere auch den
Beitrag von Prof. Jigoro Kano an diesem Prozess eindrucksvoll darstellte.
Unser Gastreferent Ulrich Klocke (7. Dan) gestaltete sein Referat sehr
anschaulich auf der Grundlage eines großen Hintergrundwissens und hatte die
volle Aufmerksamkeit der anwesenden Prüfer. |
Nach den Vorträgen des
Prüfungsreferenten und von Ulrich Klocke ging es dann in die Praxis. Es
wurden Veränderungen in der Auffassung des Kodokan zur Demonstration der
Nage-no-kata von den Sportfreunden Matthias Zapf und Kevin Seidel
anschaulich demonstriert und durch den Prüfungsreferenten erläutert.
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Im Anschluss referierte dann unser
Präsident mit einem seiner Spezialgebiete. Er gab Erläuterungen zum
Thema Fesselungen, zum Verständnis und der erfolgreichen Umsetzung in Ne-Waza mit dem Blick auf die Anforderungen der neuen Dan-PO. |
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Vor einem weiteren Tageshöhepunkt
erschien auf Bitten von Jan Schröder der Kampfrichterchef des BJV, Torsten
Bathmann. Er gab einen kurzen Abriss zu den Neuerungen im Regelwerk und
stellte sich kurz den vielen Fragen der Prüfer. Herzlichen Dank Torsten für
Deine Mühe!
Damit die Prüfer auch ein
praktisches Beispiel für die Umsetzung der Anforderungen der überarbeiteten
Dan-PO vor Augen haben, hatte Martin Reißmann in seinem Verein in
Jänschwalde einen Sportler nach den neuen Maßstäben auf eine Prüfung zum 2.
Dan vorbereitet.
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Somit war der zweite historische
Moment an diesem Tag gegeben: die erste Dan-Prüfung nach neuen
Prüfungsbestimmungen. Sportfreund Mathias Zapf demonstrierte gemeinsam mit
Uke Kevin Seidel zum Abschluss des Lehrgangs die Umsetzung der
Prüfungsaufgaben in den einzelnen Fächern in einer realen Prüfung vor der
Prüfungskommission Schröder, Sturm, Reißmann. |
Bedauerlicherweise nahmen aus
verschiedenen Gründen ein Teil der Prüfer diese Möglichkeit der praktischen
Demonstration zur Umsetzung der Prüfungsinhalte nicht mehr wahr.
Demgegenüber gab es aber auch einige Judoka, die extra wegen dieser Prüfung
angereist waren.
So verblieb für Mathias praktisch
immer noch eine riesige interessierte und fachkundige Prüfungskommission.
Doch „Matze“ meisterte seine Aufgabe gut und erhielt durch die Bank gute bis
sehr gute Benotungen. Besonders positive Bewertungen gab es in den Fächern
Wurftechniken mit (1,7), Bodentechniken (1,5), Theorie (1,5) und der Kata
(1,9). Zum Prüfungsfach Anwendungsaufgabe Stand gab es aber den Hinweis,
dass Schnelligkeit oft zu Lasten der Genauigkeit geht. Da einige Fächer in
ihrer Umsetzung auch für die Prüfungskommission Neuland waren dauerte die
Beratung im Anschluss an diese dann doch etwas länger.
Martin Reißmann, Hubert Sturm, Uke Kevin
Seidel, Matthias Zapf, Uke Daniel Klenner,
Jan Schröder und Ullrich Klocke (von links)
Nach Auswertung und Glückwünschen
des Prüfungskommissionsvorsitzenden Jan Schröder zur bestandener Prüfung an
Mathias Zapf und anerkennendem Beifall der Zuschauer konnten Martin Reißmann
einen ereignis- und inhaltsreichen Lehrgang beenden und die Teilnehmer mit
den besten Wünschen für die bevorstehenden Feiertage verabschieden.
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Doch für das Team Schröder,
Reißmann war der Tag damit noch lange nicht beendet. Neben den Formalien und
Abrechnungsprozedere am Ende eines jeden Lehrgangs stellte sich nach diesem
gerade auch für den Cheftrainer des KSC Strausberg Mirco Wockatz sehr
anstrengenden und aufreibenden Tag, dieser dann noch zur Prüfung des 4. Dan.
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Lange hat er darauf hin
gearbeitet. Und nachdem er oftmals Uke bei anderen Prüfungen war, hatte er
in Tim Paulat an diesem Tag auch die notwendige fachkundige Unterstützung.
Mirco konnte mit sehr guten
Leistungen überzeugen und somit den Tag mit einem persönlichen Highlight
erfolgreich beenden. Das Spiegelbild der Noten spricht für sich. Kata 1,5,
Stand 1,3 und im Boden gab es eine 1,5.
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Die Kommission konnte also zum
zweiten Mal an diesem Tag Glückwünsche an einen Prüfer des BJV zur
vorbildlich bestandenen eigenen Prüfung geben und Jan Schröder gratulierte
seinem ehemaligen Schützling Mirco zum 4. Dan.
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Die Prüfer bekamen also auch in
diesem Jahr viel geboten. Natürlich weil sich mit der überarbeiteten Dan-PO
auch einiges geändert hat. Es jetzt in die Vereine zu tragen ist nun die
Aufgabe aller mit frischem Wissen Ausgestatteten. Für diejenigen, die sich
gerade in einer laufenden Vorbereitung befinden wird es jedoch eine
Übergangszeit von zwei Jahren geben. Also keine Angst, man muss nicht alles
umstellen und schon gar nicht seine Vorbereitung komplett abbrechen.
Zum Abschluss gilt es den beiden
Lehrgangsleitern Jan Schröder und Martin Reißmann Lob auszusprechen. Am Ende
des Jahres in der Vorweihnachtszeit, wo ein jeder sicher auch mit anderen
Dingen beschäftigt ist, haben beide einen qualitativ sehr hochwertigen
Lehrgang angeboten. Auch ein herzlicher Dank an Ulrich Klocke, der den BJV
in diesem Jahr schon zum 2. Mal besuchte. Seine Anwesenheit bereicherte den
Lehrgang sehr.
Und nicht zuletzt auch Danke an
das Jänschwalder und Strausberger Team, die in bewährter Art und Weise den
Lehrgang organisatorisch und versorgungstechnisch absicherten.
Wir Prüfer sind schon gespannt
was Ihr Euch für das nächste Jahr einfallen lasst!
In diesem Sinn, eine angenehme
Vorweihnachtszeit, ein frohes Fest und guten Start ins neue Jahr.
Daniel Klenner
Fotos: Martin Reißmann und Birgit Arendt |