Samura-Chefin Gertrud Sasse wird 60

 

Die langjährige Vorsitzende des Judoclubs Samura Oranienburg Gertrud Sasse feiert am 30. Juli 2010 ihren 60. Geburtstag.

Die engagierte Judoka, die bereits als junges Mädchen Erfolge in unserer Sportart feiern konnte, hat sich auch später sehr stark für den Judo-Sport engagiert. Seit fast 20 Jahren leitet sie erfolgreich den Judoclub Samura in Oranienburg und hat diesen Verein zu einem stabilen und leistungsstarken Partner in Brandenburg ausgebaut, der nunmehr auch Landesleistungsstützpunkt ist.

Wir gratulieren der agilen und jung gebliebenen Gertrud Sasse zu ihrem 60. Geburtstag und wünschen ihr persönliches Glück, Gesundheit und noch viele Ideen und weiterhin ein großes Engagement für unseren Sport!


Tochter Anja, im Land als quirlige und sympathische Trainerin von Samura bekannt, verrät ein paar Informationen aus dem Leben ihrer Mutter und lässt uns an einem beeindruckenden Leben für den Judosport teil haben.
Als 14jährige fand Gertrud Sasse den Weg zum Judo. Ihr damaliger Klassenlehrer, Holger Neumann, begeisterte nicht nur sich, sondern auch seine Schüler für den Judosport. Bei der SG „Dynamo“ Herzberg/Elster zählte Gertrud Sasse schnell zu den Leistungsträgern. Als 1966 die ersten deutschen Meisterschaften für weibliche Judokas stattfanden, war sie mit am Start und wurde Sechste. Ihren größten sportlichen Erfolg feierte sie ein Jahr später, als sie in Potsdam Dritte der deutschen Meisterschaften werden konnte.
 
Nach Beendigung der Schulausbildung trainierte Gertrud Sasse in Ludwigsfelde und später bei „Humboldt Universität Berlin“. Anfang der Siebziger Jahre rückten berufliche und familiäre Entwicklung in den Vordergrund. Zum Judosport zurück kam Gertrud Sasse durch ihre Kinder, die beide bei der BSG „Lokomotive“ Oranienburg ihrer Mutter nacheiferten.

Als mit der politischen Wende in der DDR auch die Strukturen im Sport wegfielen, hob sie im Herbst 1990 den Judo-Club „Samura“ Oranienburg e.V. mit aus der Taufe. Zunächst stellte sie sich als 2.Vorsitzende in den Dienst des Vereins. Doch schon im Frühjahr 1991 gab der seinerzeitige 1.Vorsitzende die Verantwortung ab. Seither steht Gertrud Sasse an der Vereinsspitze.


Gertrud Sasse ist die zweite von rechts
 

Der Weg vom einst staatlich geförderten Trainingszentrum Judo in der BSG „Lokomotive“ Oranienburg zu einem auf eigener Initiative und eigenen Mitteln basierenden Verein war schwierig. Gertrud Sasse ist es in den vergangenen 20 Jahren mit viel Enthusiasmus gelungen, die Rahmenbedingungen für eine Vereinsarbeit zu schaffen, die Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen regelmäßig eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, ein abwechslungsreiches Vereinsleben sowie ein soziales Umfeld bietet, in dem die Judowerte, wie Höflichkeit, Respekt, Fairness und Bescheidenheit, hohe Priorität genießen.

Unermüdlich hat die Vereinsvorsitzende in Politik und Wirtschaft um Unterstützung für die Kinder- und Jugendarbeit geworben. Auch wenn hinter der geleisteten Vereinsarbeit eine große Teamleistung steckt, so ist die positive Entwicklung des Vereins doch untrennbar mit dem selbstlosen Schaffen der 1.Vorsitzenden verbunden. Sie ist die Einzige, die seit Vereinsgründung ununterbrochen dem Vorstand angehört. Mit ihrer Leidenschaft für den Judo-Sport, insbesondere für die Entwicklung des Kinder- und Jugendbereichs, hat sie in all den Jahren immer wieder Mitstreiter motiviert, sich für den Verein zu engagieren.

Mindestens zweimal in der Woche erledigt Gertrud Sasse in der Judohalle Verwaltungstätigkeiten und überzeugt sich vom ordnungsgemäßen Ablauf der Vereinsarbeit. Im Laufe der Jahre hat sie sich umfassende Kenntnisse angeeignet, die zur Führung eines Vereins in dieser Größenordnung unerlässlich sind. Arbeitsrecht, Steuerrecht, Versicherungsfragen, Fördermittelbeschaffung-all dies gehört zu ihrem Tätigkeitsfeld. Diesen umfassenden Aufgabenbereich erledigt Gertrud Sasse seit fast zwei Jahrzehnten unentgeltlich und ohne jede Aufwandsentschädigung.

Auch im Landesverband übernimmt die Vorsitzende des Samura-Clubs Verantwortung. Seit 1996 gehört sie der Rechtskommission des Brandenburgischen Judoverbandes an.