Mitgliederversammlung des BJV
am 16. Januar 2011 in Kienbaum

Vertreter aus 44 Vereinen nahmen an der Mitgliederversammlung teil. In gewohnt angenehmer Atmosphäre im großen Hörsaal der Sportschule gab es eine Reihe von interessanten und engagierten Diskussionen, es wurden verdienstvolle Sportler ausgezeichnet und Weichen für das Jahr 2011 mit der Finanz- und Gebührenordnung und auch der Wettkampfordnung gestellt.

Interessante Ausführungen machte Präsident Jan Schröder in seinem Bericht an die Mitgliederversammlung. Er legte nicht nur Rechenschaft über die geleistete Arbeit des Vorstands ab sondern gab auch vielfältige Informationen zu aktuellen Entwicklungen im Judo und Entscheidungen auf nationaler und internationaler Ebene.

Ein wichtiger Programmpunkt waren die Auszeichnungen von engagierten Judoka aus unseren Reihen.

Gerd Dahme, Karsten Teußert und Stefan Rietz vom SV Freienwalde erhielten für ihr Wirken die Auszeichnung mit dem 2. Dan.

Der Vereinsvorsitzende von Kodokan Vetschau, Erwin Böhm, erhielt den 3. Dan.

Ebenfalls mit dem 3 Dan wurde der langjährige Vereinsvorsitzende vom SV Pritzwalk, Harry Puhan, ausgezeichnet.

Nicht direkt zur Mitgliederversammlung, aber noch am gleichen Abend erhielt Sebastian Möller vom Treuenbrietzener Judoverein die Auszeichnung mit dem 3. Dan.
"Damit habe ich nicht gerechnet, dass ich Sonntagabend noch so freudigen Besuch bekomme. Da schwelge ich gerade in Müller-Deck´s Lehrbüchern - erstelle gerade für meine Dissertation das Literaturverzeichnis - und dann so etwas!", ist Sebastian Möller völlig sprachlos, als seine Vereinskollegen an die Tür klopfen.
Vorstandsmitglied Ingo Bartsch, der Vorsitzende Thomas Möller - Sebastians Vater - und Stefan Höhne gratulierten Sebastian (2. von rechts) zur Auszeichnung mit dem 3. Dan.

"Naja, in Anbetracht dessen, dass keine Verleihungen mehr für Prüfungsfähige stattfinden sollen, ehrt mich das natürlich, dass meine Arbeit eine so hohe Anerkennung fand. Und umso mehr motiviert mich das dann perspektivisch zu einer Prüfung zum nächsten Dan in ein paar Jahren", spricht Sebastian sicher dem Prüfungsreferenten Martin Reißmann aus der Seele.

Weiterhin wurde zur Mitgliederversammlung der Breitensportreferent des BJV Dirk Krüger aus Königs Wusterhausen für sein hohes Engagement für den Judo-Sport mit dem 5. Dan ausgezeichnet.

Auch Bernd Lehmann aus Zernsdorf erhielt den 5. Dan überreicht.

Eine besondere Anerkennung erhielt der frühere Kampfrichterreferent Dieter Rochow aus den Händen von Präsident Jan Schröder. Für sein besonderes Engagement für die Deutschen Polizeimeisterschaften im September in Oranienburg überreichte Jan Schröder ihm im Namen der Polizei den Wimpel der Polizei Brandenburg als Dankeschön.

Ich bitte alle betreffenden Vereine, die anderen genehmigten Auszeichnungen nach der Ehrung der Sportler mir zu melden und möglichst ein  Foto zu senden!

Ein besonders emotionaler Moment waren am Ende der Rede von Jan Schröder seine Worte zum Schicksal vom PSV Cottbus.
Für den Neustart überreichte er an die Delegierten vom PSV einen Scheck von 1000,- Euro, einen Judoanzug und Tape für die Sportler.

Weitere Vereine schlossen sich dem an und überreichten Geldspenden und Hilfsangebote. Neben den bisher bereits hier im Internet aufgeführten Vereinen haben Brandenburg, Zernsdorf, Oranienburg, Lauchhammer und Großräschen Hilfe angeboten, Der JV Ludwigsfelde hat bereits Geld gesammelt und eine Spende übergeben.

Nicole Schneider dankte im Namen von Elke Nowack und allen Vereinsmitgliedern allen Vereinen, die in den vergangenen zwei Wochen in rührender Weise Unterstützung für den SV Cottbus angeboten haben.

In der Diskussion gab es sehr viele Anregungen und Fragen, die zum Teil sehr leidenschaftlich diskutiert wurden.

So gab es von Reinhard Arndt einen Aufruf, die Sichtung im Land mit den entsprechenden Schwerpunkttrainings an den Landesstützpunkten im Laufe des Jahres dringend zu nutzen. Die Begeisterung der Kinder des am gleichen Tag in Strausberg stattgefundenen Trainings ist aus dem Bericht herauszuhören. Insofern sollte dieser Aufruf an alle Vereine unbedingt gehört werden, da es neben der klassischen Sichtung auch viel Motivation für die Kinder für das Vereinstraining bringt.

Angesprochen und mit viel Zustimmung bedacht wurde die Wortmeldung von Martin Reißmann, der forderte, dass die Kyu-Prüfungsordnung eingehalten werden muss und Kinder unter 7 Jahre keine Berechtigung für eine Kyu-Prüfung haben. Er bat, dass die Judo-Motivation aus anderen Dingen entwickelt werden muss, zum Beispiel mit dem Programm für Kinder unter 7 Jahren und dem Kinderpass.

Daraus folgert jedoch auch, dass grundsätzlich alle Ordnungen eingehalten werden müssen.

Nach wie vor gab es wieder Diskussionen zum Verfahren des Aufstiegs in die Regionalliga. Hierzu gab es bedauerlicherweise ein Zurückweisen der rechtlichen Frage durch die Rechtskommission des DJB, da man sich auf keinerlei Grundlagen berufen konnte. Für die Einführung der Oberliga gibt es keinerlei Rechtsgrundlage.

Eine weitere Diskussion gab es im Zuge der Verabschiedung der Finanz- und Gebührenordnung zur Stärkemeldung. Hier wird ab sofort der dringende Appell an die Vereine gerichtet, in der Stärkemeldung die tatsächlichen Mitglieder des Vereins zu melden. Für alle im Laufe des Jahres anzumeldenden Mitglieder wird zukünftig der Pass nur noch mit der neuen Beitragsmarke ausgegeben.

Die neue Finanz- und Gebührenordnung wurde dann mit zwei wichtigen Änderungen beschlossen.

Die Jahressichtmarke wird von 12,- auf 14,- € gehoben. Gleichzeitig werden Fahrkosten an den LSB-Satz angeglichen. Statt bisher 22 Cent/km können ab sofort 25 Cent/km abgerechnet werden. Die zusätzliche Abrechnung von Mitfahrern ist maximal bis zu einem Wert von 30 Cent/km möglich.

Diese Ordnung wurde mit einer Stimmenthaltung von allen anderen Delegierten angenommen.

Ebenso wurde die Wettkampfordnung diskutiert. Hier gibt es jedoch nur kleine Anpassungen an die bestehenden nationalen und internationalen Vorgaben. Auch diese Ordnung wurde mit nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung von allen anderen Delegierten angenommen.

Erstmals nach vielen Jahren war es durch die angeregte Diskussion notwendig, eine Pause einzulegen, die jedoch wohltuend für viele Gespräche am Rande war und vielen Delegierten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch, der Kontaktaufnahme und –pflege bot.

Die Mitgliederversammlung 2012 ist für den Sonntag, dem 15.01.2012 wieder in Kienbaum geplant.


Text und Fotos: Birgit Arendt
Dan-Auszeichnung Sebastian Möller: privat