Deutsche Kata-Meisterschaften
am 04. und 05. Juni 2011 in Bremen

Aus Brandenburg reiste eine kleine Delegation zu den Deutschen Kata-Meisterschaften nach Bremen. Drei Paare, alle mit guten Kata-Erfahrungen und hoffnungsvoll für unseren Landesverband startend.

Dass es dann doch nicht ganz so erfolgreich werden sollte wie erhofft war sehr schade, aber die Paare sind dabei, das in ihrer Verantwortung Mögliche zu tun, um für die Zukunft die Erfahrungen zu nutzen.

Allen voran haben unsere jüngsten Teilnehmer am Jugendpokal der Nage-no-kata einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Viele aus unserem Land kennen Michael Zapf und Lukas Stenzel noch aus der Synchronkata zum 20. Verbandsgeburtstag oder anderen Weiterbildungsveranstaltungen. Nach einer sehenswerten Leistung haben die Beiden die Finalrunde nur um Haaresbreite verpasst. Es fehlten zwei Punkte, die im anderen Pool für den Finaleinzug gereicht hätten. Dennoch waren beide mit ihrer Leistung zufrieden, wenn auch etwas enttäuscht über die Bewertung.

Aber genau an dieser Stelle steht seit Jahren das Problem bei den Kata-Meisterschaften. Man könnte es mit der Bewertung im Eiskunstlaufen vergleichen: Man braucht eben erst einen Namen, um von Wertungsrichtern „gesehen“ zu werden. Und so ein kleiner Landesverband, der zwar mit Konsequenz und Beharrlichkeit im Kata-Wesen arbeitet, hat es schwer im „Konzert der Großen“.

Was war besonders auffällig bei diesen Meisterschaften? „Der Teamgeist - auch in Situationen wo es nicht so lief“, formuliert es der Brandenburgische Prüfungsreferent und Trainer zweier Paare Martin Reißmann. „Es war anerkennenswert wie zielstrebig sich die Sportler auf diese Meisterschaft vorbereitet hatten. Auch war es sehr positiv, wie unser Jugendpaar trotz hoher nervlicher Belastung auf Grund einer vorherigen Panne bei einem anderen Katapaar unseres Landes eine sehr konzentrierte sehenswerte Leistung zeigte, die bei korrekter Bewertung in das Finale gehört hätte.“

Am schlimmsten traf es wohl unser Nage-no-Kata-Paar Matthias Zapf und Kevin Seidel. Mit dem Startplatz 11 zeigten sie ihre Kata als letzte im Pool – was ja durchaus zum Vorteil gereichen könnte. Auch hatten sich Beide viel vorgenommen, „kratzten“ sie doch schon seit Jahren an der Finalrundenteilnahme.

Aber bedauerlicherweise waren bis zu ihrem Start die Matten soweit auseinander gerückt, dass es deutliche Spalten gab und einer der Beiden mittendrin mit dem Fuß hinein gerutscht und weg geknickt ist. Eine Situation, die eigentlich die Wertungsrichter bei so vielen Starterpaaren immer wieder kontrollieren müssten.
Mit dem ständigen Prüfen, wie man am besten aufkommen sollte, um dies danach zu vermeiden, ging ein Stück Konzentration verloren und beide kamen in der dritten Wurf-Gruppe völlig aus dem Konzept. Ein versäumter Wurf wurde trotz einer sehr guten weiteren Leistung sofort gnadenlos bestraft und alle Hoffnungen auf eine gute Platzierung waren dahin. „Enttäuschend war für mich meine eigene Leistung“, sagt Mathias Zapf. „Ich hätte nicht gedacht dass ich mich so aus dem Konzept bringen lassen würde.“

Es war nach mehreren Jahren Kata-Erfahrung das erste Mal, dass den Beiden solch ein gravierender Fehler passierte – und das nun ausgerechnet bei einer Deutschen Meisterschaft. „Ich war jedoch sehr positiv überrascht, wie einige Sportler aus anderen Landesverbänden uns versucht haben wieder Mut zu machen und uns gut zugesprochen haben“, freute sich Matthias dann doch über den Teamgeist bei diesem Wettkampf. Die Kata der Beiden war, den Fehler ausgenommen, sehr beachtet worden und hätte sicher den Anspruch auf die Finalrunde erfüllt.

„Dann im nächsten Jahr eben noch Mal“, sagt Matthias. „Mit so einer Leistung verabschiede ich mich nicht aus dem Wettkampfgeschehen“, ergänzt er, der ebenso wie Kevin Seidel durch die Ausbildungs- und Studienverpflichtungen zukünftig viel Kraft und Organisationsvermögen investieren muss, um weiter auf so hohem Niveau zu trainieren.

Unser drittes Paar Klaus-Dieter Mielich und Dirk Krüger zeigte ebenso eine sehenswerte Kata. Die Beiden sind auch international bereits sehr erfahren, können jedoch aus dienstlichen Verpflichtungen heraus nicht mehr in der Intensität wie früher trainieren. Eine Platzierung im Mittelfeld ist der Lohn für ihr Engagement.

Das Jänschwalder Judo-Schwein als Maskottchen brachte nicht nur Glück für unsere Kämpfer...

Die Bremer haben mit viel Engagement diese Meisterschaft vorbereitet. Dirk Krüger würdigt dies mit einem erfahrenen Blick auf die Organisation. „Gefreut hat mich, dass der Bremer Judoverband, insbesondere der ausrichtende Judoverein um den Kata-Wertungsrichter Hannes Schweser, versucht hat eine Meisterschaft im Bereich Kata durchzuführen, wo man merkt, dass viel mehr Herz als sonst dahinter steckt. Das ist auch gelungen!“

Matthias Zapf genoss den Samstagabend mit den anderen Brandenburger Teilnehmern. „Der Abend nach den Meisterschaften wurde wieder in einer gemütlichen Runde verbracht. Wir in unserem Brandenburger Team haben trotz aller Ereignisse vom Tage den Abend genossen und sehr entspannt ausklingen lassen.“

Wir werden uns im Land auch weiterhin an der Leistung unserer Kata-Paare erfreuen – eine gute Kata-Vorführung hat schon so manche Festveranstaltung enorm aufgewertet.
Und vielleicht entdeckt nach Kyu- und Dan-Prüfungen so manch anderer Judoka in unserem Land die Liebe zur Kata und stellt sich dann auch der Konkurrenz im Wettkampf. Es ist jedenfalls Jeder herzlich Willkommen im Brandenburger Kata-Team.

Text: Birgit Arendt
Fotos: Martin Reißmann und Dirk Krüger