Mit Ausdauer und Kampfgeist zum Ziel

Birgit Arendt besteht mit ansprechenden Leistungen die Prüfung zum 1. Dan

 

Am Dienstag, dem 28.06.2011 stand in Strausberg jemand im Mittelpunkt des Geschehens, der sonst immer andere mit Bild und Text ins rechte Licht rückt. Nach monatelanger praktischer Vorbereitungszeit und wahrscheinlich noch viel längerem Kopfzerbrechen unterzog sich unsere Pressereferentin Birgit Arendt der Prüfung zum 1. Dan.

 

Birgit trug sich schon lange mit dem Gedanken, die Prüfung zum schwarzen Gürtel anzugehen. Doch die Umstände und vor allem ihre knappe Zeit ließen es nicht zu. Doch wenn man etwas unbedingt will, dann findet man auch irgendwann eine Möglichkeit, sein Ziel zu erreichen. Und so ging Birgit die Vorbereitung auf ihre Dan-Prüfung langfristig ganz gezielt im Jahr 2010 an. Durch die enge Verbindung zu den Jänschwalder Judoka klärte sich dann auch das Thema der beiden Uke. Sportfreund Kevin Seidel erklärte sich bereit, den Dan als Uke im Bereich Stand und Kata zu begleiten während dessen sich Birgit Rusicki für den Bodenbereich zur Verfügung stellte. Birgit Arendt trainierte während der Vorbereitung sowohl in ihrem Heimatverein in Frankfurt als auch beim JC Kyoko in Jänschwalde. So konnte sie mit zwei Uke jeweils gezielt an den einzelnen Prüfungsfächern arbeiten, auch wenn mal einer nicht konnte.

 

 

Birgt unterzog sich sowohl zeitlich als auch finanziell mit einem großen Aufwand für den

Erfolg ihrer Prüfung. Sie nahm an mehreren Lehrgängen u.a. zum Thema Dan und Kata teil. Hinzu kamen Konsultationen bei Prüfungsreferent Martin Reißmann und bei Prüfer Mathias Zapf, der besonders den abschließenden Teil der Vorbereitung begleitete. Ihr zusätzliches Trainingspensum neben ihrem Beruf und ihren vielen gesellschaftlichen Aufgaben stieg insbesondere im letzten Vierteljahr immer mehr an und brachte sie bis an die Leistungsgrenzen. Mindestens einmal die Woche fuhr sie nach Jänschwalde zum Training, mindestens ein weiteres Mal übte sie mit Birgit Rusicki in Frankfurt. Dazu kamen noch einige lange Wochenenden in Jänschwalde oder bei Lehrgängen, an denen das Team gemeinsam gearbeitet hat. Dies ist umso beachtenswerter, wenn man weiß, wie viele Termine Birgit ohnehin für den BJV und den DJB in ihrer Funktion als Pressereferentin wahrnehmen muss.

 

Dennoch musste auch sie sich konkret auf die Prüfungsaufgaben vorbereiten um vor der berufenen Prüfungskommission, welche aus dem Präsidenten des BJV Jan Schröder (7. Dan), dem Ehrenpräsidenten Hubert Sturm (8. Dan) und dem Prüfungsreferenten Martin Reißmann (5. Dan) bestand, die geforderten Leistungen nachzuweisen.

So gut wie möglich vorbereitet und doch sehr aufgeregt ging es dann am 28. Juni 2011 nach Strausberg um vor dem strengen Prüfungsgremium die geforderten Prüfungsinhalte zu demonstrieren.

Beginnend mit der Kata, die gleich zu Beginn einen sehr positiven Eindruck hinterließ, wurden die einzelnen Teilbereiche der Reihe nach abgearbeitet bzw. demonstriert.

 

 

Für alle jene, die sich an dieser Stelle Gedanken darüber machen, das Birgits Erfahrungsschatz im Judo nicht so groß und die Umsetzung der Anforderungen an eine Dan-Prüfung aus dem Grund eher schwierig sein könnten, denen kann man an dieser Stelle sagen, das die Aufgaben durch Birgit überwiegend mit sehr soliden Leistungen erfüllt wurden. Sicher verfügt sie über keine eigene praktische Wettkampferfahrung, was die Umsetzung einzelner Prüfungsfächer nicht leichter machte. Sie hat auch sonst keine „klassische“ Entwicklung im Judosport genommen. Sie kam vor vielen Jahren über ihre Söhne zum Judo und hat sich als Elternteil im Verein und bei Veranstaltungen überdurchschnittlich engagiert.

 

Dies führte dazu, dass sie vor schon etwa zehn Jahren den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit im BJV als gewählte Referentin übernahm. Die Gestaltung der Internetseite des BJV ist ihre Arbeit und eins ihrer Steckenpferde, welches seit Jahren über den BJV hinaus sehr intensiv wahrgenommen wird. Es war die Wertschätzung dieser Arbeit, die später bewirkte, dass sie auch zur Pressereferentin des DJB gewählt wurde. Und gerade weil sie sich so sehr für den Judosport einbrachte, sagte sie sich irgendwann: „was ich ehrenamtlich betreue, muss ich auch praktisch üben, damit ich besser weiß wovon ich rede“. So legte sie über die Jahre alle Kyu-Grade ab und erhielt so noch mehr Einblick in die Materie Judo, was auch wieder der Arbeit im Verband zu Gute kam.

Wer aber ehrenamtlich über so lange Zeit als Referentin meisterlich arbeitet sollte dann natürlich auch eine Prüfung zur entsprechenden Graduierung im Judo anstreben. Und Birgit hat es mit der ihr eigenen Energie und Tatkraft gemeinsam mit ihrem Team geschafft, dieses Ziel anzugehen und auch zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.

 

Die Prüfungskommission sah eine Leistung, die von den Zuschauern viel Beifall erhielt. Wenn sie auch nicht über die Leistungsvoraussetzungen eines langjährigen Wettkämpfers verfügte, brachte sie dafür andere Qualitäten wie ernsthaftes Üben bis an die Leistungsgrenze und genaues Hinterfragen der Aufgabeninhalte in die Vorbereitung ein und so wurden die einzelnen Prüfungsfächer - wenn auch in unterschiedlicher - aber in einer Qualität erfüllt, welche die angestrebte Zielstellung nie in Frage stellte. Diese Zielstrebigkeit ist ganz im Sinn des Judo und sehr hoch zu bewerten. Erst recht, wenn man bedenkt, dass Birgit bereits 2008 ihren 50. Geburtstag feiern konnte. Der verdiente Lohn der Strapazen waren am Ende die Glückwünsche der drei Prüfer, vieler Zuschauer und Freunde und natürlich die Überreichung des schwarzen Gürtels.

 

 

Als Prüfer würde man sich bei manch einem Judoka, der sich unter besseren Rahmenbedingungen und Voraussetzungen vorbereiten kann, diesen Einsatz wünschen um einen Dan-Grad mit Prüfung abzulegen.

 

Nach der Prüfung wurde noch gemeinsam mit allen Beteiligten gegrillt. Dies hatten die Strausberger, rund um Mirko Wockatz, sichergestellt. So hatte das Ganze auch einen Rahmen, um im Anschluss den Erfolg auch etwas zu genießen.

Birgit bedankte sich bei ihrem Team, allen voran bei ihren Uke Birgit und Kevin. Aber auch Mitstreiterinnen wie Elke Nowack, Nicole Schneider und Elke Seidel konnten mit allen freudestrahlend auf die bestandene Prüfung anstoßen.

 

Herzlichen Glückwunsch Birgit zu Deinem Erfolg und weiter viel Tatkraft und Energie für Deine Arbeit im BJV und im DJB.

 

Daniel Klenner in Abstimmung mit

 

Martin Reißmann

Referent Prüfungswesen

Brandenburgischer Judo-Verband

Veröffentlicht auf ausdrücklichen Wunsch des Referenten Prüfungswesen.

Fotos: Dr. Elke Seidel

 

PS: Jigoro Kano hat die Sportart Judo einst entwickelt, um zwei Prinzipien umzusetzen. Neben der Entwicklung von Körper und Geist war für ihn das zweite Prinzip des gegenseitigen Helfens zum beiderseitigen Vorteil sehr wichtig. Ich habe dieses Prinzip in den letzten Wochen und Monaten in einer Weise erleben dürfen, die es mir ermöglicht hat, mich bestmöglich auf die Dan-Prüfung vorbereiten zu können.

Allen voran möchte ich mich bei meinen beiden Uke Kevin Seidel und Birgit Rusicki herzlichst bedanken. Aber ganz besonders danke ich auch meinen Trainern Mathias Zapf, Elke Seidel, Elke Nowack und Nicole Schneider sowie Daniel Klenner und Martin Reißmann für die Unterstützung.

Jigoro Kanos Idee lebt in unserem Land - es ist schön, dies auch immer wieder hautnah zu spüren!

 

Birgit Arendt