Schulsport-Referententagung
vom 14.-16. September 2012 in Oranienburg

Auch in diesem Jahr fand wieder ein Treffen für die Schulsportreferenten aller Bundesländer statt. Der Tagungsort wechselt jährlich in ein neues Bundesland, um zum einen regionale Besonderheiten kennen zu lernen und zum anderen auch das kulturelle Verständnis für die einzelnen Bundesländer zu erhöhen. In diesem Jahr war unser Landesverband für die Ausrichtung der Tagung verantwortlich.

Dr. Wolfram Streso, Waldemar Grasshoff und Norbert Specker

Die Veranstaltung begann offiziell am Freitag um 20.00 mit zwei Stunden Judopraxis für sportliche Funktionäre, in der Judohalle des JC Samura Oranienburg. Ausgenommen davon waren nur Referenten mit gültigem Attest, höheren Aufgaben bzw. solche, die noch im üblichen Freitagabend-Stau stecken geblieben waren. Im Anschluss daran kam es zu einem ersten Erfahrungsaustausch im Stadthotel. Zum Nachteil für sein Konto hatte der altgediente Sportfunktionär Waldemar Grasshoff  am 15.09. Geburtstag. Um 24.00 stellte er sich tapfer seiner Verantwortung.

Der Sonnabend begann um 9.00 mit einem Vortrag unseres Präsidenten Jan Schröder, der den Titel „Kinderdeutschland XXL“ trug. Ich fand es bemerkenswert, dass er trotz seines dicht gestrickten Terminkalenders bereit war, unsere Tagung inhaltlich zu bereichern. In gewohnt souveräner Form kommentierte er intensiv recherchiertes Zahlenmaterial über den körperlichen und mentalen Zustand der Couchpotatoes des 21. Jahrhunderts, auf die wir uns als Judotrainer und Sportlehrer einstellen müssen, wenn wir uns erfolgreich gegen den akuten Mitgliederschwund verteidigen wollen.

Im Anschluss daran wertete Michael Frank das letzte Bundesfinale von "Jugend trainiert für Olympia" (JtfO) in Schonach aus, gefolgt von dem Rechenschaftsbericht des bisherigen Vorsitzenden Dr. Wolfram Streso.

In diesem Zusammenhang freuten wir uns auch über den Besuch des Bundesjugendleiters Norbert Specker, zumal wir nach einer kleinen Strukturreform als Funktionärsdinosaurier nun der Jugend zugeordnet wurden. Die dabei vorgenommene Positionsverschiebung des Vorsitzenden der Schulsportkommission Wolfram Streso stieß in unserem Kreis auf breites Unverständnis. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich eine konstruktiv kritische Diskussion.

Anschließend erfolgte die einstimmige Wahl des alten und neuen Vorsitzenden Dr. Wolfram Streso.

Nach dem Mittagessen wurde an der Umstrukturierung der Kommission gearbeitet. Es wurden Arbeitskreise gebildet und jeweils ein Verantwortlicher bestimmt. Im Anschluss daran legte Andreas Härtig den Stand der Vorbereitungen für das Bundesfinale JtfO 2013 in Berlin dar.

Danach ging es in die alternative Gartenbausiedlung Oranienburg Eden. Der ursprünglich geplante Stadtgang im Beisein von Kurfürstin Louise Henriette wurde kurzfristig abgesagt, denn selbige laborierte an der Bandscheibe. In Eden informierte uns Herr Gödde in einem kurzweiligen Vortrag über die Geschichte der Gartenbausiedlung. Unter anderem erfuhren wir etwas über den Erfinder der Margarine, über das Aufweichen der orthodoxen Vegetariereinstellung der Bewohner und über die Besonderheiten des genossenschaftlichen Zusammenlebens. Danach probierten und konsumierten wir verschiedene feste und flüssige Produkte aus Eden.

Ab 20.00 ließen wir in der Gaststätte Lieschen und Louise ausklingen. Es gab wieder einen regen Erfahrungsaustausch und der Raum war angefüllt durch das muntere Plaudern von Judofreunden mit verschiedenen Landesdialekten.

Am Sonntag berichteten die einzelnen Schulsportreferenten über ihre Aktivitäten in den verschiedenen Bundesländern. Besonderes Interesse fand dabei der im Rheinland von Thomas Stein initiierte „Tag des Judo“.

Um die Ausrichtung der nächsten Tagung wetteifern die Landesverbände aus Niedersachsen und dem Rheinland. NRW erklärte sich zum Reservekandidat.

Abschließend möchte ich noch eine Lanze für die drei „Frischlinge“ Berit Iversen, Jennifer Goldschmidt und Oliver Pietruschke brechen. Durch ihre unkonventionell vorgetragenen, substanziellen  Diskussionsbeiträge trugen sie wesentlich zum Gelingen dieser Veranstaltung bei.

Den einzigen Wermutstropfen bildete die Abstinenz der Landesverbände Schleswig Holsteins, Thüringens und des Saarlandes.

Ich denke, wir können mit dem Ablauf, der Organisation, den Ergebnissen und vor allem mit der Atmosphäre zufrieden sein, so dass ich mich jetzt schon darauf freue, im nächsten Jahr wieder mit engagierten, sympathischen  Menschen zusammenzutreffen, die den Judosport in dem wichtigen Arbeitsfeld Schule weiter voranbringen wollen.

Stephan Grau
Breitensportkommission -
Verantwortlicher für Schulsport
Fotos: Stephan Grau und Volker Gössling