Dienstag, den 17. Juni 2003
Regionalteil Frankfurt (Oder)JUDO:
Perfekte Organisation der Deutschen Meisterschaften der U20 in Frankfurt
allseits mit viel Lob bedacht
Nicht alle Hoffnungen erfüllt
Der Standort Frankfurt (Oder)
ist sehr wohl bekannt für die hervorragende Organisation von Judo-Turnieren.
Was jedoch der Brandenburgische Judo-Verband an diesem Wochenende auf die
Beine gestellt hat, setzt Maßstäbe für zukünftige Ausrichter in ganz
Deutschland. Ein straff organisierter Wettkampf, viel Ruhe und Sachlichkeit
im Ablauf, die Darstellung des Wettkampfverlaufs über Großleinwände,
permanente Internet-Aktualisierung und nicht zuletzt ein gutes Angebot für
die kulinarischen Bedürfnisse.
So einhellig kam auch das Lob
über die Veranstaltung von den Besuchern aus der ganzen Bundesrepublik und
den offiziellen Kreisen des Deutschen Judobundes herüber. Die Organisatoren
haben diese positiven Reaktionen mit Wohlwollen entgegen genommen, sind aber
bereits längst bei der Auswertung und überlegen sich die eine oder andere
Verbesserung für die nächste Meisterschaft im März 2004.
Sportlich gesehen gab es am Sonntag bei den Männern durchaus einige
Highlights.Der Sportschüler Stefan Niesecke aus Premnitz kämpfte sich
beherzt bis ins Finale. Das brachte auch bei Bundestrainer Detlef Ultsch ein
positives Achtungszeichen. Im Finalkampf jedoch musste er sich dann doch dem
erfahreneren WM-Starter Michael Pinske aus Berlin beugen und wurde Deutscher
Vizemeister.
Adrian Markov (JC 90) konnte sich bestens präsentieren, gewann fast alle
seine Kämpfe vorzeitig. Nur einmal, beim Einzug ins Finale, riskierte
er etwas zu viel. Ein unkontrollierter Angriff wurde von seinem Gegner und
dem späteren Vizemeister Patrick Sieger aus Württemberg sofort ausgenutzt,
so dass Adrian dessen Laufwürge nicht mehr entrinnen konnte. Mit dem Gewinn
der Bronzemedaille stehen für ihn noch alle Chancen offen, sich in den
Nominierungsprozess für die Europameisterschaft einzubringen.
Erfreulich war auch die Bronzemedaille von Steffen Schima, der sich mit
großem Trainingsfleiß sehr gut vorbereitet und sich Edelmetall redlich
verdient hat.
Stefan Wimmer aus Oranienburg, der ebenfalls an der Sportschule lernt, war
nach seinem großartigen Sieg vor zwei Wochen in Österreich hoch motiviert,
um nach der Krone in Deutschland zu greifen. Ihn schien der Heimbonus eher
etewas gehemmt zu haben, denn es fehlte die gewohnte Lockerheit. Im Kampf um
Bronze musste er sich dem Sachsen Christian Eutin beugen und belegt damit
Platz 5. Der Bundestrainer Ultsch hält dennoch weiter an ihm fest, auch wenn
nicht alles wie gewünscht verlief. „Stefan Wimmer hat gute Potenzen. Ich
hoffe, dass er sich im Juli in Polen wieder wie gewohnt darstellt.“
Marc Weinberg, der als jüngster Jahrgang eine gute Vorstellung bot, wurde
Fünfter. Beinahe wäre ihm sogar eine kleine Sensation gelungen. Den späteren
Sieger Manuel Viehweg hat er im Kampf um den Einzug ins Finale arg in
Bedrängnis gebracht und das Finale schien schon greifbar nahe. Die Routine
von Viehweg wies Marc Weinberg dann doch in die Schranken.
Trotz guter Leistungen in den Vorkämpfen von Norman Helm, Danilo Schulze und
Sebastian Moritz hat es dann doch nicht mehr bis ganz vorn gereicht. Norman
und Sebastian belegten letztendlich Platz 9.
Insgesamt sind nicht alle Vorstellungen der Trainer aufgegangen. Durch den
Heimvorteil und die guten Bedingungen hatten sich die Experten doch etwas
mehr erhofft.
Bundestrainer Detlef Ultsch war mit den gezeigten Leistungen hingegen
insgesamt recht zufrieden. Gerade seine Nationalkader haben sich
erwartungsgemäß durchgesetzt. Auch er lobte noch einmal die Organisation der
Veranstaltung.
Einen großen Anteil
daran hatten auch viele Firmen der Region, die als Partner oder Sponsoren
zum Gelingen beitrugen. Dafür ein herzliches Dankeschön.
Birgit Arendt |