Übergabe der Sportschule Frankfurt (Oder) am 14.02.2003

Es war wieder mal ein sportlicher Höhepunkt in Frankfurt (Oder)!
Nach eineinhalb Jahren Bauzeit wurde aus einem fast 40 Jahre alten Schulgebäude ein modernes Haus mit allen Vorteilen, die ein Schulgebäude eben bieten kann: neue Möbel, Internetanschlüsse in allen Räumen, Schulfunk auf neuestem technischen Stand, bedarfsgerechte Räume in Anzahl und Größe, schalldichte Fenster und Wände, neue gut ausgestattete Fachkabinette - hab ich was vergessen? Sicher eine ganze Menge!
Hier einige Eindrücke vom neuen Schulgebäude:
 

Die Schüler durften in der ersten Woche nach den Ferien schon mal testen. Durch die Bank weg positiv war die Resonanz auf das Schulgebäude mit all den oben genannten Vorteilen. Mit solch einer positiven und begeisterten Einstellung gingen die 508 Schüler und 50 Pädagogen dieser Schule dann auch an die Vorbereitung des großen Tages der offiziellen Übergabe des Schulgebäudes ran. Mit vielen guten Ideen und viel Engagement bereiteten sie eine Galaveranstaltung vor, die so manchem die Gänsehaut auf den Rücken trieb.

Am Valentinstag, den 14. Februar, war es endlich soweit. Große Prominenz hatte sich in der Brandenburg-Halle eingefunden: von Bildungs-Minister Steffen Reiche über Landtagspräsident Herbert Knoblich und LSB-Chef Edwin Zimmermann bis zu Oberbürgermeister Martin Patzelt - und nicht zu vergessen den ehemaligen OB Wolfgang Pohl, der ja alles einst in die Wege leitete. Aber auch die Schulräte, Schulleiter anderer Schulen, der Leiter des Olympiastützpunktes Frankfurt (Oder)/Cottbus Wilfried Lausch und viele mehr wollten sich diese sehr emotional gestaltete Sportgala als Dankeschön der Schüler dieser Schule nicht entgehen lassen. Dabei beteiligten sich alle acht geförderten Sportarten dieser Schule:

die Fußballer
die Boxer
die Schützen und Ringer
die Handballerinnen
die Judoka und Radsportler
und weitere Helfer.

Die "Carmina Burana" bildete den Auftakt:
etwa 250 Schüler waren beteiligt, ein bewegtes Bild zu zaubern.

Die Ideen dieser Choreografie entwickelten die Lehrer und Schüler selbst, auch die wunderschöne Pyramide wurde durch die Jugendlichen gebaut. Diese wurde mit dem letzten Ton der Carmina plötzlich geöffnet und überraschend die acht besten Sportler dieser Schule präsentiert. Mit nationalen und internationalen Titeln dekoriert und hier präsentiert wurden:
Katrin Dittrich, Judo
Stefan Köber, Boxen
Mandy Hering, Handball
Stefan Flauder, Fußball
Annika Hofmann, Ringen
Ralf Buchheim, Radsport
Jennifer Strohschneider, Rad
Die Moderation dieses Programms
hatten die beiden Judoka
Manja Keller und Stefan Wimmer übernommen, die souverän und
schlagfertig durchs Programm führten.

Nach diesem emotionalen Auftakt folgten einige Festredner. Landtagspräsident Herbert Knoblich freute sich darüber, dass an dieser Schule neben der schulischen Bildungsarbeit auch sportliche und menschliche Werte geprägt werden.

Ein persönliches Beispiel hatte er sogleich auch noch zur Hand. Aus seiner Tasche zog er ein dickes Medaillenbündel, dass einst sein Neffe Bernd Knoblich vor 25 Jahren an dieser Schule im Gewichtheben errang.

Bildungsminister Reiche betonte, dass mit dem heutigen Tage die dritte sportliche Eliteschule im Land Brandenburg saniert ist und damit nur noch Luckenwalde in diesem Quartett fehlt.

Augenzwinkernd stellte er einen Vergleich an: "Wenn man Frankfurt hört, denkt man immer vor allem in finanziellen Fragen an Frankfurt am Main. Wenn es jedoch um sportliche Erfolge geht, dann kann nur von Frankfurt (Oder) die Rede sein." Er wünschte den Sportlern weiterhin viele Erfolge und versicherte, dass die Landesregierung immer treu zur Seite stehen wird.

Oberbürgermeister Martin Patzelt machte bewusst, dass an solch einem Tag des Sports immer wieder daran gedacht werden sollte, dass "sportliche Erfolge des Einzelnen immer die Summe der Bemühungen vieler sind."

Durch diese Veranstaltungen bekam eine besondere Initiative des Olympiastützpunktes gemeinsam mit der Landesregierung, der IHK und Firmen der Region einen würdigen Rahmen. Zur Förderung besonderer sportlicher Talente, mit der gleichzeitig eine berufliche Ausbildung ermöglicht wird, wurde ein Projekt ins Leben gerufen, welches den Sportlern durch eine verlängerte Ausbildungszeit erlaubt, die sportlichen Aktivitäten auf hohem Niveau fortzuführen. 
Dieses Projekt "Leistungssport und Berufsausbildung" wurde im Rahmen der Festveranstaltung vom Bildungsminister Steffen Reiche, der Vorsitzenden des Landesausschusses für Leistungssport Angelika  Peters, dem IHK-Geschäftsführer Gundolf Schülke und sieben Unternehmen  unterzeichnet.
Hier noch einmal alle Beteiligten an diesem Projekt in gemeinsamer Runde.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung demonstrierten alle Sportarten ihr Können.
Die Schützen, Ringer und Gewichtheber zeigten ihre vielseitige athletische Ausbildung.

Aber auch die Boxer, Radsportler und Judoka zeigten einen Ausschnitt aus ihrem Trainingsprogramm.
Riesigen Beifall ernteten die Judoka für ihre Darbietungen.
Sie begannen mit der
effektvollen Darstellung
einiger Würfe, gestalteten
einen Wettkampf nach,
zeigten aber auch Selbstverteidigungsmöglichkeiten.

Die beiden Deutschen Meister
Phillipp Pohl und Norman Helm
zeigten eine besondere Art, Judo zu zelebrieren, die Kata.
Langsam und für jeden gut sichtbar werden dabei die Würfe gezeigt (Fotos unten).

Antje Schubert, die bereits die Selbstverteidigung demonstrierte, bekam von Moderatorin Manja Keller außerhalb des Protokolls eine besondere Gelegenheit eingeräumt. Sie durfte sich jemanden aus dem Publikum auswählen, den sie schon lange mal gern "aufs Kreuz" legen wollte.

Antje fackelte nicht lange und forderte ihren Schulleiter Herrn Behnke auf. Er war selbst einstmals Judoka und lernte bei dem viel zu früh verstorbenen früheren Präsidenten des Deutschen Judobundes Dr. Erhard Buchholz das 1x1 des Judo-Sports. Obwohl er schon lange nicht mehr auf der Tatami stand, merkte man ihm jedoch die gute Schule an. Er bot Antje tüchtig Paroli. Letztendlich setzte sich Antje als gut durchtrainierte Judoka jedoch durch und Herr Behnke landete schmunzelnd auf der Matte.

Auch eine kleine Ehrung für zwei Geburtstagskinder
fehlte nicht. Laura Kölzke feiert ihren 15. Geburtstag
und Matthias Seidensticker ist in der 9. Klasse als
Boxer. Herzlichen Glückwunsch!
Und noch eine kleine Information bewegte die Gemüter.
Die amerikanische Partnerschule, die High Scool in Ledyard/Connecticut, mit der es einen regen
Schüleraustausch gibt, gratulierte schriftlich und mit einem wunderschönen Blumengruß.
Im dritten Block der Sportvorführungen zeigten die Handballerinnen und die Fußballer, wie sicher sie mit dem Ball umgehen können. Auch hier gab es ein kleines Ereignis außerhalb des Protokolls.
Moderator Stefan Wimmer forderte wieder einen Gast - diesmal den Bildungsminister Steffen Reiche - auf, sich sportlich zu betätigen. Er sollte gegen Torwart Stefan Flauder antreten und ihn mit einem gezielten Schuss überlisten. Herr Reiche versuchte, sich mit einem Gegenvorschlag dieser Aufgabe zu entziehen. "Ich laufe
jetzt lieber einen Marathon und wenn ich wiederkomme, dann schieße ich." Manja konterte liebenswürdig, dass das kein Problem sei, aber natürlich die Reihenfolge umgekehrt wird. "Erst schießen und dann Marathon!" Herrn Reiche blieb bei solch einer eleganten Aufforderung wohl nichts anderes übrig. Das Resultat zeigte allerdings auch, dass Stefan wohl doch der bessere Fußballer ist.

Nun kam es zum Höhepunkt der Veranstaltung, der feierlichen Schlüsselübergabe. Architektin Frau Gordon übergab den symbolischen Schlüssel an Oberbürgermeister Martin Patzelt und dieser wiederum an Schulleiter Behnke. Dieser bedankte sich bei allen Helfern, Organisatoren, Bauarbeitern und vielen anderen mehr für die gute Arbeit. "Mir werden ab sofort die montäglichen Bauberatungen um 10.00 Uhr fehlen" scherzte er.

Aber Herr Behnke bezog sich auch unter großem Beifall vor allem seiner Schüler auf den besonderen Tag der Schlüsselübergabe. "Heute ist Valentinstag, der Tag der Verliebten. Auch wir sind verliebt, verliebt in unsere schöne neue Sportschule Frankfurt (Oder)."

Den Abschluss der Festgala bildete noch einmal eine Vorführung aller beteiligten Schüler. Symbolisch stellen Sie das neue Logo der Schule dar und verabschiedeten sich damit vom recht zahlreich erschienenen Publikum.

Mit herzlichem Applaus dankte das Publikum
den beiden Moderatoren Manja Keller und
Stefan Wimmer aber auch allen Sportlern und Organisatoren für die Vorführungen.

 

Am Abend fand in der Mensa noch ein Absolvententreffen statt. Es war sozusagen die "Generalprobe" für das nächste Jahr, wenn die Schule ihren 50. Geburtstag feiern wird.
Die Mensa platzte teilweise fast aus den Nähten.

Viele bekannte Gesichter waren zu sehen.
 
Ringer-Olympiasieger von 1992- Maik Bullmann
Handballerin
Katrin Mietzner

 Profi-Box-Europameister
Danilo Häußler

aber auch Jan Haller, Trainer Leo Weiß und Erik Hahn

und Judoka André Pflaum

Gegen 20.30 Uhr erfolgte noch einmal ein Schulrundgang. Eine besondere Idee sind in der unteren Etage die Schaukästen, die für jede Sportart angelegt wurden. Im Schaukasten der Judoka präsentieren sich insbesondere die beiden erfolgreichsten Schüler der letzten Jahre, der Junioren-Weltmeister 2000 Thomas Pille und die Junioren-Europameisterin 2002 Katrin Dittrich. Aber auch die Deutschen Vereins-Mannschaftsmeister 1999 sind fast alles Sportschüler dieser Schule gewesen.

 

Fotos und Text:
Birgit Arendt
Pressereferentin
Brandenburgischer Judo-Verband e.V.