Olympia 2004 in Athen

Ergebnisse des 2. Judo-Wettkampftages:

Frauen bis 52 kg  ==> Wettkampfliste
Raffaella Imbriani (Ettlingen) hat den ersten Kampf gegen Charlee Minkin (USA) nach 5:00 Minuten Kampfzeit gewonnen; im zweiten Kampf besiegte sie Maria Tselaridou (Griechenland) nach 4:16 Minuten durch Bestrafungen; im Viertelfinale unterlag sie nach 4:14 Minuten der Chinesin Dongmei Xian; nach einer Trostrunden-Niederlage durch Wazaari-Wertung nach 5:00 Minuten gegen Salima Souakri (Algerien) ist Raffaella Imbriani vorzeitig ausgeschieden

Gold: Dongmei Xian China
Silber: Yuki Yokosawa Japan
Bronze: Amarilys Savon Kuba
Bronze: Ilse Heylen Belgien


Männer bis 66 kg
  ==> Wettkampfliste
kein Deutscher Starter

Gold: Masato Uchishiba Japan
Silber: Jozef Krnac Slowakei
Bronze: Georgi Georgiev Bulgarien
Bronze: Yordanis Arencibia Kuba

 

Athen (dpa) - Julia Matijass hat die deutschen Judoka in Athen in die olympische Medaillenspur geführt, doch ihre Teamgefährten konnten ihr vorerst nicht folgen. Oliver Gussenberg (Osnabrück/bis 60 kg) wurde dagegen nur Siebenter, und Raffaella Imbriani (Ettlingen/bis 52 kg) schied gar in der Trostrunde aus.

«Ich soll eine Medaille gewonnen haben?» fragte Matijass noch am Sonntagmorgen ungläubig. Die 30 Jahre alte Osnabrückerin gewann mit der Bronzemedaille im Superleichtgewicht (bis 48 kg) das erste Edelmetall für die deutsche Mannschaft bei diesen Spielen. Für die gebürtige Russin, die vor acht Jahren nach Deutschland kam, war es der größte Erfolg ihrer Karriere.

Während die Sportlehrerin nach dem Sieg im kleinen Finale gegen die Griechin Maria Karagiannopoulou ihren Freudentränen freien Lauf ließ, stürmte die vor Enttäuschung bitterlich weinende Imbriani tags darauf wortlos in die Kabine der Ano-Liossia-Halle. Auch die WM-Dritte des vergangenen Jahres hatte eine Medaille im Visier, doch nach Niederlagen gegen die Chinesin Xian Dongmei im Viertelfinale und Salima Souakri in der Trostrunde war für die 31 Jahre alte technische Zeichnerin Olympia beendet.

«Es war, als hätte sie mit angezogener Handbremse gekämpft. Vielleicht waren das aber auch Auswirkungen ihrer Rückenverletzung. In der Olympia-Vorbereitung konnten wir deshalb nur halbe Kraft fahren», sagte Frauen-Bundestrainer Norbert Littkopf. Auch Oliver Gussenberg hatte das ersehnte Edelmetall verpasst. Im Kampf um den Einzug ins kleine Finale zog der Osnabrücker gegen den koreanischen Weltmeister Choi Min Ho den Kürzeren.

Einen historischen Triumph feierte die Japanerin Ryoko Tani. Unter dem frenetischen Jubel der großen japanischen Fangemeinde sicherte sich die populärste Athletin ihres Landes wie schon in Sydney den Olympiasieg in der 48-kg-Klasse und ist mit vier Medaillengewinnen seit 1992 die erfolgreichste Judo-Frau der Welt. Auch Tanis Landsmann Nomura wiederholte seinen Olympiasieg von Sydney (bis 60 kg). Den dritten japanischen Erfolg gab es im Halbleichtgewicht (bis 66 kg) durch Masato Uchishiba. Eine komplette japanische Siegesserie verhinderte die Chinesin Xian Dongmei, die im Halbleichtgewicht (bis 52 kg) gewann.