DJB-Bundestrainer Wieneke:
„Habe mir einen Traum erfüllt“

Wieneke Frank


Der Abensberger Michael Jurack holte am vorletzten Tag der olympischen Judo-Wettbewerbe in der Ano Liossia Olympic Hall in Athen mit Bronze die erste Medaille für die Männer des Deutschen Judo-Bundes (DJB). Es war zugleich die erste olympische Goldmedaille seit dem Triumph des Leipzigers Udo Quellmalz (Leipzig) 1996 in Atlanta und die insgesamt 26. Medaille seit der Einführung der Judo-Wettbewerbe bei den Spielen 1964 in Tokio. Männer-Bundestrainer Frank Wieneke (Köln), der selbst 1984 in Los Angeles die Goldmedaille gewann, feierte mit der Olympia-Medaille von Michael Jurack nach dem WM-Sieg von Florian Wanner (Großhadern) 2003 in Osaka seinen größten Erfolg als Bundestrainer.

Herr Wieneke, kann man die Medaille als Befreiungsschlag bezeichnen?
Wieneke:
„Mit Sicherheit. Mir ist mehr als nur ein Stein vom Herzen gefallen. Wir hatten mit Oliver Gussenberg und Florian Wanner bei den Männern zwar schon zwei siebte Plätze hier in Athen, aber hinter den DJB-Frauen lagen wir schon weit zurück. Die haben ein wahnsinniges Tempo vorgelegt, sammeln eine Medaille nach der anderen.“

Hatten Sie Michael Jurack diesen Erfolg zugetraut?
Wieneke:
„Diese Frage kann ich nur mit ja beantworten. Michael verfügt über ein großes Potenzial und ist einer der weltbesten Kämpfer in seiner Gewichtsklasse. Das hat er hier in Athen mit Bronze endlich unter Beweis gestellt.“

Sie selbst standen 1984 in Los Angeles ganz oben auf dem Siegerpodest bei Olympischen Spielen, haben 1988 in Seoul mit Silber nochmals nachgelegt. Wie fühlt man sich dort oben?
Wieneke: „Es ist ein unglaubliches Gefühl, das Michael hoffentlich genauso genossen hat, wie ich damals.“

Und wie fühlt man sich als Trainer am Rande der Tatami?
Wienecke: „Ich wollte als Trainer immer etwas zu einer olympischen Medaille beitragen. Jetzt habe ich diesen Traum in die Tat umgesetzt.“