Internationale Judo-Gala in Eberswalde
20./21. September 2002

Zum Abschluss einer überaus erfolgreichen Judo-Saison für den
JC Eberswalde feierte der Club gemeinsam mit Judo-Fans und
den Sponsoren und organisierte die erste Internationale Judo-Gala.
Über 400 Besucher waren in die Eberswalder Diskothek Altwerk
gekommen, um zum einen ein kurzweiliges Showprogramm und
zum anderen einen internationalen Vergleich der Kämpfer des
JC Eberswalde gegen den tschechischen Liga-Vertreter Melnik
zu sehen.
Bevor es aber zu diesem Vergleich kam, haben die Eberswalder
ein Showprogramm organisiert, bei dem die jüngsten Judoka des
Vereins ebenso ihr Können zeigen konnten, wie die Turner, die
Schwanebecker Cheerleader oder Tänzer, die nach lateinameri-
kanischen Rhythmen tanzten. Das Publikum war begeistert und
damit gut auf den Judo-Vergleich eingestimmt.
Hier einige Impressionen des Showprogramms:

Judo-Vorführungen des Eberswalder Nachwuchses

Die Schwanebecker Cheerleader
zeigten ihr Können
Showtanz: Junge Paare führen
lateinamerikanische Tänze vor

Aber auch Turnerinnen zeigen
ihr Können

Unter der bewährten Moderation von Michael Deicken wurde der Abend
charmant und kurzweilig weitergeführt.
Der Geschäftsführer des Kreissportbundes Gert Müller und der Vorsitzende
des Judoclubs Ronald Kühn begrüßten die Kämpfer der beiden Mannschaften.
Ronald Kühn hat dabei das Publikum mit ungeahnten Sprachkenntnissen ver-
blüfft: er begrüßte die tschechischen Gäste blitzsauber in ihrer Heimatsprache!
Vor solch toller Kulisse war es endlich auch an der Zeit, den Judoclub Eberswalde
in würdiger Form für den Sieg in der Regionalliga Nord-Ost auszuzeichnen.
Diese Siegerehrung nahm der Ligaleiter der Gruppe Nord-Ost, Sportfreund
Alfred Mader aus Berlin vor.

Die Goldmedaillen und der Pokal sind  für die Eberswalder große Freude aber
nicht zuletzt auch zugleich Verpflichtung, bei den Ausscheidungswettkämpfen
um den Aufstieg in die 2. Bundesliga ihr Bestes zu geben.
Die tschechischen Gäste waren mit 8 Kämpfern angereist, insofern wurde der
Wettkampf dann auch mit 8 Kämpfern ausgetragen. In der betreffenden
Gewichtsklasse des Schwergewichts für die Eberswalder auch kaum ein Problem,
gibt es doch gerade in dieser Gewichtsklasse eine Reihe guter Kämpfer.
Die Gäste aus Melnik erwiesen sich als ausgesprochen stark. Beide Mannschaften
schenkten sich nichts und besonders der vierte Kampf Thomas Rossius gegen
Ondrej Zita wurde zum besonderen Höhepunkt des Abends. Ohne eine Wertung
stand es nach der regulären Kampfzeit von 5 Minuten immer noch remis. Also
wurde die Golden Score-Regel angewendet. In solch einer Situation entscheidet
sich erfahrungsgemäß innerhalb der nächsten ein bis zwei Minuten, wer der Sieger
des Kampfes ist. Hier waren aber beide Kämpfer derart ausgeglichen, dass sie
wirklich die gesamte Kampfzeit von weiteren fünf Minuten trotz toller Szenen aber
ohne Wertung kämpften. Damit wurde ein Remis durch die Kampfrichter anerkannt.
Die weiteren vier Kämpfe zeigten dann doch eine recht starke Überlegenheit der
Eberswalder. Rene Jolitz benötigte nur 12 Sekunden, Ronald Kühn nur 11 Sekunden
und auch Thomas Müller hatte seinen jungen Gegner nach weniger als drei Minuten
besiegt. Insgesamt 5:2 nach der ersten Runde.
Hier einige Fotos aus dem Wettkampf:


Begrüßung durch Ronald Kühn
die Gäste aus Melnik
Rene Jolitz




unten: Die Brüder Ruslam
und Rustan Ozdojew, Neuzugänge für die Kommende Saison aus Rostock, beide gewannen ihre Kämpfe souverän.
Martin Hennig
 

links: Uwe Kleiner
rechts: Ronald Kühn
unten: Thomas Rossius
unten rechts: Thomas Müller

Ein Höhepunkt der Showvorführungen brachte dann in der Pause zwischen den beiden
Kämpfen ein Sumo-Wettkampf.
Fachkundig leitete der Verantwortliche für Sumo-Ringen Peer Düwiger-Schmidt die
Wettkämpfe als Kampfrichter in Originaltracht. Er kämpft übrigens zum einen mit in
der Regionalliga-Mannschaft von Eberswalde, andererseits hat er eine Woche später
die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften im Sumo-Ringen erkämpft.
Die Kämpfe zwischen den Schwergewichtlern Karsten Grapp (140 kg), dem
amtierenden Weltmeister und JC Eberswalde-Kämpfer Jörg Brümmer (170 kg) und
Alexander Czerwinski (195 kg) wurden von den Zuschauern mit Staunen und
Begeisterung beobachtet.
Letztendlich gewann Jörg Brümmer souverän dieses kleine Turnier.
Auch hier einige Fotos:

von links: Jörg Brümmer,
Alexander Czerwinski,
Karsten Grapp
 
Begeisterung löste aber auch ein Interview mit Martin Schmidt
aus, der nach der Beendigung seiner leistungssportlichen Laufbahn nicht
mehr in der Bundesliga-Mannschaft
des JC 90 kämpfen wird, sondern
mit großer Wahrscheinlichkeit im nächsten Jahr die Mannschaft des
JC Eberswalde verstärken will.

In der zweiten Kampfrunde zeigten die Melniker mit großem Ehrgeiz, dass sie
sowohl gut Judo können als auch würdige Gegner für Eberswalde sind.
Ein spannender Kampfverlauf mit einem Ergebnis von 4:4, damit insgesamt
Endstand 9:6 veranlasste den Eberswalder Trainer Victor Semenko zu der
Schlussfolgerung, dass "Melnik genau der richtige Prüfstein vor den Aufstiegs-
wettkämpfen war".
Die Wettkämpfe wurden geleitet durch die Kampfrichter Dieter Rochow, Klaus
Milow (beide Bundes-A-Kampfrichter) und Gert Dittrich.

links: Thomas Müller
unten Martin Hennig
links unten: Dirk Leupold

Gast und aufmerksamer Beobachter dieser Veranstaltung war unter anderem der langjährige Präsident und jetzt Ehrenpräsident des Brandenburgischen Judo-Verbandes Henry Hempel mit seiner Gattin

Nach der Siegerehrung wurde diese insgesamt gelungene Veranstaltung
abgerundet mit einem gemeinsamen Abendessen.

Auch am nächsten Tag gab es weitere Höhepunkte, die gemeinsam mit den
tschechischen Gästen gestaltet wurden.
Gemeinsam fuhr man am Sonnabend Vormittag mit einem Fahrgastschiff
zum Schiffshebewerk Eberswalde-Finow und besuchte am Nachmittag die
Landesgartenschau. Dort gab es die Sportgala des Landkreises Barnim, bei
der die Auszeichnung der "Sportler des Jahres 2002" stattfand.
Der JC Eberswalde konnte gleich zwei Auszeichnungen erringen: Sowohl
Jan Kumkar als auch die Regionalliga-Mannschaft erreichten bei den Herren
bzw. den Mannschaften einen dritten Rang. Weitere Judo-Platzierungen
erreichten Sportler aus Bernau. Auch hier im Landkreis ein Zeichen dafür,
dass der Judo-Sport Akzente setzt und eine starke Anerkennung erfährt.

Nicht zuletzt solche Veranstaltungen wie diese hier tragen zur Popularisierung
unserer Sportart bei.
 

Birgit Arendt
Pressereferentin
mit dankenswerter Unterstützung
durch Ronald Kühn
Fotos: privat