3. Kampftag der 1. Bundesliga Frauen in Brandenburg

Drei Trümpfe waren einer zu wenig

Kompliment an alle auf Brandenburger Seite eingesetzten
Kämpferinnen des 3.Wettkampftages der 1. Frauen Judo
Bundesliga. Eine Jede gab ihr Bestes in der sehenswert
ausgestalten Tennishalle des Sportparks in Wust.
Nachdem in der 2. Wochenhälfte die Absagen der zwei
an Nr. 1 stehenden Polinnen Jolanta Wojnarowicz (bis 48 kg)
und Aneta Szczepanska (bis 70 kg ), wegen Terminüber-
schneidungen mit polnischen Pflichtveranstaltungen im
Judosportbüro der Dynamos eintrafen, war die Stimmung
schon gedrückt. Die Alternative im Extraleichtgewicht war
nun Anja Trommler die sich z. Zt. als Assistenzärztin zur
Weiterbildung in Magdeburg befindet und seit Wochen kein
Mattentraining mehr machen konnte. Zusätzlich wird die
stets zuverlässige Anja durch die Folgen eines Armbruches
an der hundertprozentigen Entfaltung ihrer Möglichkeiten
gehindert. Als dann schließlich die
Nr. 1 im 52 kg - Limit Sandra Schwalbe am Samstag, eine
Stunde vor dem offiziellen Wiegebeginn telefonisch absagte,
war die Stimmung bei den Trainern auf dem absoluten
Nullpunkt angekommen. Sandra Köppen und die Prager
Frohnatur Danuse Zdenkova bauten mit Spaß und viel
Galgenhumor die Kampfbereiten moralisch auf.
Die auf dem 2. Tabellenplatz stehenden Potsdamerinnen
hatten ihr bestes Aufgebot zur Stelle. Die Verstärkungen
aus Halle standen bereit. Die auf dem 6. Tabellenplatz
stehenden Damen vom 1. JC Mönchengladbach wurden
durch die UJKC Judoka mit 1 : 6 (3 : 57) im ersten
Mannschaftskampf klar besiegt. Im zweiten Mannschafts-
vergleich gingen die Dynamos in weißen Kimonos gegen die
nun eindeutig favorisierten, in blau gewandeten UJKClerinnen
ins Gefecht. Die sich hervorragend weiterentwickelte Antje
Merk holte nach 1.09 Minuten mit einem kraftvoll gezogenen
Harai-Goshi ( Hüftfegewurf) den Auftaktsieg für die
Brandenburgerinnen gegen Julia Basler. Neuzugang Michaela
Soukalova ging in der 57-kg-Klasse unbeschwert in den
Kampf gegen die Vizeeuropameisterin Yvonne Bönisch.
Nach 58 Sekunden wurde der Potsdamerin im Bodenkampf
für einen schwungvoll vorgetragenen Umdreher durch das
Kampfgericht Ippon zuerkannt. Im 48-kg-Limit
kämpfte für Potsdam die Landesmeisterin Toni Becker gegen
Anja Trommler. Nach 56 Sekunden versuchte Toni im
Bodenkampf einen langen Armhebel. Obwohl das Trenn-
kommando bereits vor dem Beenden der Aktion gegeben
wurde, entschied das Kampfgericht  letztendlich etwas
umstrittenen auf Ippon für Toni Becker.
Kerstin Schmidtsdorf von der PSG geriet im Kampf der
70-kg-Klasse nach 4:49 min in einen Festhaltegriff am
Mattenrand und unterlag Heide Wollert/UJKC.
Sandra Köppen besiegte die Landesmeisterin im Schwergewicht
Nancy Steinmüller nach 1:10 Minuten mit Uchi - Mata auf Ippon.
Nun musste die PSG Juniorin Ulrike Pelzer zum zweiten Mal
in einem Bundesliga-Einsatz gegen die routinierte Jeanette
Warnke antreten. Nach 1:07 Minuten tapferer Gegenwehr war
auch die erste Niederlage der Polizeijudoka gegen den UJKC
Potsdam Wirklichkeit. Den dritten Einzelsieg holte im letzten
Kampf Danuse Zdenkova mit einem Waza-Ari (halben Punkt)
durch einen Schulterwurf gegen die Potsdamerin Antje Lehmann.
Mit einem 4 : 3 (40 : 27 ) Ergebnis hatten die Brandenburger
Trainer gerechnet.
Danach ging es sofort im blauen Judogi gegen Mönchengladbach.
Antje Merk sorgte nach nur 8 Sekunden und einem toll
anzusehenden Uchi-Mata (Innenschenkelwurf) für den ersten Sieg.
Michaela Soukalova holte sich den Sieg mit einer Kokawertung
in einem 5 Minuten andauernden Kampf, Anja Trommler konnte
wegen der Armverletzung nicht mehr kämpfen und gab nach der
Kampffreigabe weisungsgemäß auf.
Die erstmals eingesetzte Frederike Löschau siegte nach 3:42 min
mit Ippon für Brandenburg. Sandra Köppen warf Julia Waldhausen
nach 24 Sekunden ganz locker und vorsichtig mit Uchi-Mata auf
den Rücken. Ulrike Pelzer (bis 52 kg) hielt sich im zweiten Kampf
2:21 Minuten. Danuse Zdenkova ( bis 63 kg ) beendete ihren
Kampf siegreich durch Tomoe-Nage ( Kopfwurf). Mit 5:2 (43:20)
siegten die Dynamos über Mönchengladbach.
Bereits am nächsten Samstag um 16.00 Uhr messen die Damen
der PSG Dynamo Brandenburg-Mitte ihre Kraft und ihr technisches
Können mit den Mannschaften Hertener Panther und dem SC Berlin.
Dieser letzte Wettkampftag der Vorrunde entscheidet über die noch
bestehende kleine Chance einer Brandenburger Finalrundenteilnahme.

E.-D. Zuckschwerdt