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Sandra Köppen mit stärkster Leistung beim Saisonstart in Paris
Ihre Silbermedaille war die beste Platzierung der DJB-Auswahl

Zum traditionellen Saisonauftakt der Judowelt beim "Tournoi International de Paris -
Ile de France" wartete die Brandenburger Judoka Sandra Köppen im  schwersten
Limit über 78 kg Körpergewicht schon mit einer respektablen Gesamtleistung auf.
Aus dem 20 Judoka starken Frauen- und Männerteam des Deutschen Judo Bundes
erreichte kein anderer Judoka das Finale seiner Gewichtsklasse.

Frauen-Bundestrainer Norbert Littkopf konnte neben dem Silber durch die
Havelstädterin auch noch zwei Bronzemedaillen, errungen durch Anett Böhm
(bis 70 kg) und Jenny Karl (bis 78 kg) auf dem Habenkonto verbuchen.
Im Frauen-Schwergewicht bewarben sich 19 Kämpferinnen aus 14 Ländern um
die Medaillen.
Die Dynamo-Athletin besiegte im ersten Kampf Brigitt Olivier / Belgien mit Ippon
für Hize-guruma (vorzeitiger Sieg durch Knie-Stop-Wurf).
Im zweiten Gefecht fiel die Französin Rebecca Ramanich mit der gleichen Technik
geworfen vor Ablauf der regulären Kampfzeit auf den Rücken.
Mit der groß gewachsenen Ägypterin Samah Ramadan, die mit 165 kg auch das
höchste Gewicht der Konkurrenz auf die Waage brachte, ging Frau Köppen in den
Bodenkampf. Nach einem Festhaltegriff über 25 Sekunden war auch diese Hürde
aus dem Weg geräumt.

Im anderen Pool hatte sich mit Anne Sophie Mondiere die z. Zt. stärkste Französin
durchgesetzt und stand nun im Kampf um den Einzug ins das Finale als Gegnerin für
Köppen fest.
5000 judobegeisterte Franzosen feuerten mit Vehemenz ihre Favoritin an. Sandra
überraschte sie in dem Hexenkessel mit einem Te-guruma (hohes Ausheberad), der
ihr den vorzeitigen Sieg einbrachte.

In der zweiten Gruppe hatte sich die die aktuelle Vizeweltmeisterin von München 2001
Midori Shintani / Japan durchgesetzt. Sie warf auf ihrem Weg in dieses Finale u.a. die
Teamkollegin Sandras, Katja Gerber / SC Leipzig, nach einer neunminütigen Kampfzeit !!
aus dem Wettbewerb.
Im letzten Kampf des Vorjahres, beim Grand Prix-Finale im spanischen Sevilla hatte
Frau Köppen die Japanerin besiegen können. Sämtliche Angriffsaktionen der Branden-
burgerin wurden dort sorgfältig von den japanischen Betreuern auf Videoband festgehalten
und sicherlich gut ausgewertet. Es galt also, technisch mit dem Uchi-mata (Innen-
schenkel-Wurf) die starke Japanerin zu überraschen. Sandra trug den Angriff mit großem
eigenen Schwung vor - fegte dabei aber leider außen an den Beinen der Kontrahentin vorbei.
Durch ihren eigenen Schwung warf sie sich bei dieser Aktion selbst auf den Rücken und
dabei gewissermaßen Midori Shintani die Goldmedaille um den Hals.

E.-D. Zuckschwerdt

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