Bundesliga-Viertelfinale am 7. Oktober 2006
JC 90 gegen Großhadern

Respekt ist wohl der richtige Ausdruck - Respekt vor der Mannschaft aus Großhadern. Schließlich waren sie es vor Jahren, die dem JC 90 den Weg ins Finale versperrt haben. Nun gab es im Viertelfinale 2006 eine Neuauflage dieser Begegnung und sicher  nahm keiner diesen Wettkampftag auf die leichte Schulter.
 

Aber zu Beginn gab es erst einmal eine ehrenvolle Aufgabe für den Präsidenten des
JC 90 Gundolf Schülke. Er verabschiedete drei langjährige und vor allem auch erfolgreiche Bundesliga-Kämpfer aus dem Team.

Christian Zenker, der sich vorrangig seinem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik stellt, Jan Walther, der sein Studium mit Bravour

bereits abgeschlossen hat und extra aus Großbritannien aus einem dienstlichen Einsatz kam und Benny Biemüller, der auch weiterhin dem Judosport treu ist - er ist Trainer der Mädels am Bundesstützpunkt (von links).
 

Auch begrüßte Moderator Frank Schwarz einige ehemalige Sportler und Judo-Größen, die einst in den Reihen des JC 90 gekämpft haben.
So zum Beispiel Jörg Brümmer (rechts), "Mister Bundesliga" Martin Schmidt (unten) und viele andere Kämpfer mehr. (verlinkt ist Martins Internet-Auftritt)

 


 

Der Wettkampf lief wie ein Länderspiel für den JC 90. Marcel Jamet wuchs über sich hinaus, ebenso Sebastian Bähr, der den Esten Padar schlug. Beide holten Punkte, die dringend gebraucht wurden, aber deren Gewinn nicht unbedingt eingeplant war. Der Großhaderner Tobias Engelmeier musste leider beide Kämpfe verletzungsbedingt abgeben - leicht verdiente Punkte, die jedoch auch die Spannung rausnahmen und bei Sergej Novikow nicht gerade Begeisterungsstürme hervorrief. Schnell stand es damit 4:0, wobei dann Michael Pinske, Florian Lackner und Mindia Khomizuri noch für Großhadern punkteten. Damit stand es zur Halbzeit 4:3 (40:25).

Der zweite Durchgang begann ebenso. Wieder waren es Marcel Jamet (souverän gegen Michael Pinske), Robert Krawczyk (diesmal gegen Clemens Rutz), Sergej Novikov (wieder kampflos) und Sebastian Bähr (ungefährdet gegen Nico Kanning), die die ersten Punkte holten. Bereits nach dem Leichtgewichtskampf - oder vielmehr "Nicht-Kampf" - von Novikov stand fest: der JC 90 steht im Halbfinale. Sieben Gewinnerpunkte und durch die Unterpunkte nicht mehr einzuholen - die über 500 Zuschauer in der Halle feierten bereits zu diesem Zeitpunkt ihre Mannschaft.

Karsten Huhnke musste dann noch dem international sehr erfahrenen Gerhard Dempf den Vortritt lassen, aber die beiden Youngstars Adrian Markov und Michael Rex zeigten in einer grandiosen Vorstellung, wie eine mannschaftliche Geschlossenheit beflügelt. Florian Lackner, der sich in der ersten Runde noch gegen Nico Müller, der erst langsam wieder nach langer Verletzungspause ins Wettkampfgeschehen eingreift, mit Yuko durchsetzen konnte, hatte gegen Adrian Markov keine Chance und musste nach 1:22 den Kampf verloren geben. Michael Rex trotzte Ralf Boezio eine Waza-ari-Wertung ab und gewann ebenso.
Damit stand es am Ende 10:4 - ein souveränes Ergebnis nach einem spannenden Kampftag, der sich sicher für jeden Zuschauer gelohnt hat.
Hier die Wettkampfliste als Excel-Liste

Als Ehrengast war unter anderem auch der Minister für Bildung und Sport des Landes Brandenburg anwesend. Holger Rupprecht hier im Gespräch mit BB-Radio.
Aber auch Bundesliga-Trainer Rudi Hendel war gefragter Gesprächspartner der Presse.
Die Mannschaft feierte ausgiebig den Erfolg und riss so manchen Zuschauer in der Stimmung mit.


Auf nach Abensberg!

In drei Wochen gehts nach Abensberg - dort findet das Finale statt. Der JC 90 kämpft gegen den KSV Esslingen im Halbfinale. Für interessierte Fans wird ein Fan-Bus organisiert - Anmeldung beim JC 90!

Nach dem Viertelfinale gab es noch eine gemütliche Feier. 15 Jahre durchgängige Zugehörigkeit zur 1. Bundesliga mit drei Deutschen Meistertiteln und sieben Vizetiteln - eine großartige Bilanz.
Der ganz harte Kern zog nachts auch noch weiter: große Truppe aus mehreren Generationen im Discotempel Bellevue!

Text und Fotos: Birgit Arendt